© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Wenn mal ein kleines Fundament für ein Hochbeet gebraucht wird oder unsere öffentlichen Plätze von Unkraut und Wildwuchs befreit werden müssen, dann übernimmt die Baukolonne diese Arbeiten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Oft sind es diese kleinen Maßnahmen, die das Leben im Stadtteil für die Menschen besser machen und die das Wohnumfeld optisch aufwerten.“ Er freue sich, dass Heiko Thomas und Bernd Naumann diese wichtige Aufgabe nun übernehmen, die von den Menschen in den Stadtteilen sehr gewünscht wurde.
Stadträtin und Sozialdezernentin Kirsten Dinnebier erklärt: „Seit Juni ist die Baukolonne in drei Stadtteilen unterwegs und sorgt schon jetzt dafür, dass hier an vielen Ecken etwas sichtbar passiert.“ Das sei ein Segen für die Stadtteile und sie sei sich sicher, dass die beiden Arbeiter der Baukolonne überall gerne gesehen werden. „Der Wunsch war sehr groß, die Baukolonne am Richtsberg wieder aufleben zu lassen – und ich finde es gut, dass wir den Aufgabenbereich auch auf den Stadtwald und das Waldtal ausweiten konnten.“
Am Richtsberg gab es bereits von 2011 bis 2014 eine Baukolonne. Finanziert wurde sie über ein ergänzendes Förderprogramm der „Sozialen Stadt“. In geringerem Umfang hat dann der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) einzelne Aufgaben weitergeführt. Nun hat die Stadt Marburg das Angebot neu entwickelt, gemeinsam mit den Trägern der Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen und Vertreter*innen der Wohnungsbaugesellschaften. Koordiniert werden die Aufträge über Isabelle Abanda von der Koordinierungsstelle für Gemeinwesenarbeit im städtischen Fachdienst Soziale Leistungen. Ausgeführt werden sie dann von der Baukolonne, die über die Praxis GmbH im Einsatz ist und so zwei neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Die neuformierte Baukolonne unterstützt unter anderem bei kurzfristig anfallenden Arbeiten im Bereich des Wohnungsumfeldes, die über den normalen Unterhaltsaufwand hinausgehen. Unter der Anleitung von Martin Schick werden nach Bedarf etwa Unwetterschäden behoben, Gefahrenstellen entschärft und beseitigt, kleine Renovierungen und Ausbesserungsarbeiten sowie nicht planbare Wohnumfeldmaßnahmen der Wohnungsbaugesellschaften und neue Wegabschnitte realisiert. Die Wohnungsbaugesellschaften beteiligen sich daher mit einem jährlichen Beitrag an der Finanzierung der Baukolonne.
Die Kolonne ist auch im Einsatz, um etwa die öffentlichen Plätze von Laub, Kraut, Geäst und Wildwuchs zu befreien. Außerdem kann sie kleinere Baumaßnahmen übernehmen und etwa Fundamente für Bänke und Hochbeete anlegen oder Malerarbeiten zur optischen Aufbesserung übernehmen. Die Baukolonne ist somit ein wichtiges Instrument, um die in den integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten (ISEK) entwickelten Maßnahmen umzusetzen.
Die Fläche am Garagenhof am Unteren Richtsberg jedenfalls hat laut Dinnebier schon sehr von der tatkräftigen Arbeit von Thomas und Naumann profitiert: Diese haben die Fläche gesäubert, die Wände zur Wiesenfläche hin gestrichen und mit einer Liege für mehr Aufenthaltsqualität gesorgt. Zahlreiche Bänke an verschiedenen Orten haben sie ebenfalls schon neu aufgestellt oder ausgebessert und lackiert.
Das Quartiersmanagement fragt Bedarfe in Häusern und Quartieren ab und stimmt sich mit den beauftragten der Wohnungsbaugesellschaften ab. Die Aufträge werden dann wiederum an die Stadt gegeben und dort koordiniert. Halbjährlich wird ein Plan für immer wiederkehrende Tätigkeiten erstellt. Die Mitarbeiter können so ihren Einsatz frühzeitig planen. Durch die Flexibilität der Kolonne können aber auch ungeplante Einsätze, etwa nach Sturmschäden, kurzfristig übernommen werden.