„Der Beteiligungsbeirat ist ein wichtiger Baustein der Bürger*innenbeteiligung der Universitätsstadt Marburg“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Er berät den Magistrat zur Umsetzung des Konzepts zur Bürger*innenbeteiligung. Außerdem macht der Beteiligungsbeirat Vorschläge dazu, wie Marburger*innen an der Entscheidung über und Umsetzung von wichtigen öffentlichen Vorhaben der Stadt beteiligt werden können. Schließlich ist der Beteiligungsbeirat Anlaufstelle für Einwohner*innen bei Beteiligungsverfahren und Vorschlägen für Vorhaben.
„Deswegen wollen wir verschiedene Blickwinkel im Beteiligungsbeirat mischen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Der Beirat setzt sich aus 11 Einwohner*innen, sieben Stadtverordneten sowie drei Vertreter*innen von Magistrat und Verwaltung zusammen. Die Einwohner*innen sollten dabei aus verschiedenen Stadtteilen kommen und verschiedenen Altersgruppen angehören. Außerdem möchte die Stadt erreichen, dass im Beirat Marburger*innen mit und ohne Einwanderungsgeschichte vertreten sind und das Gremium ausgeglichen mit Männern und Frauen besetzt wird. Nach diesen Kriterien hat die Stadt Marburg nun 1300 zufällig ausgewählte Marburger*innen angeschrieben.
Die zufällig ausgewählten Einwohner*innen haben in diesen Tagen Post vom Oberbürgermeister bekommen und werden in dem Brief gefragt, ob sie Interesse haben, in dem Beteiligungsbeirat der Universitätsstadt Marburg mitzuarbeiten. Aus allen Angeschriebenen, die ihr Interesse an die Stadtverwaltung zurückmelden, werden elf Mitglieder und elf Nachrücker*innen für den Beirat per Los ausgewählt. Diese beraten dann gemeinsam mit den insgesamt zehn Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung den Magistrat bei der Umsetzung des Bürger*innenbeteiligungskonzepts und bringen Ideen und Vorschläge rund um die Beteiligung ein.
Gelebte Bürger*innenbeteiligung in Marburg
Marburger*innen werden bereits seit vielen Jahren an stadtpolitischen Entscheidungen und der Umsetzung beteilig – etwa durch Gremien wie das Kinder- und Jugendparlament, den Behindertenbeirat, den Seniorenbeirat und den Ausländerbeirat. Beteiligung gibt es auch in Prozessen wie der Dorfentwicklung, in Nachbarschaftsnetzwerken oder in Gemeinwesenprojekten. Denn wenn Einwohner*innen mit ihren Ideen und ihrem Wissen die Stadtpolitik mitgestalten, unterstützt dies die Stadtverordneten und die Verwaltung dabei, gute Entscheidungen für die Stadt und die Menschen zu treffen. Insgesamt betreut und begleitet die Verwaltung der Universitätsstadt Marburg ungefähr 40 Beteiligungsformate. Eine Übersicht gibt es auf der Plattform www.MarburgMachtMit.de.
Darüber hinaus hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Marburg im September 2018 mit großer Mehrheit das in einem einjährigen Prozess erarbeitete Konzept zur Beteiligung von Bürger*innen beschlossen. Mehr als 300 Marburger*innen haben an dem Konzept mitgearbeitet. Das Konzept enthält ein Leitbild zur Bürger*innenbeteiligung sowie Ziele und 25 Maßnahmen, an deren Umsetzung die Stadtverwaltung seither arbeitet. Die Gründung des Beteiligungsrats ist ein wichtiger Baustein des beschlossenen Konzepts zur Bürger*innenbeteiligung.