© Heiko Krause i.A.d. Stadt Marburg
„Dieser Spielplatz ist ein Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers. Spaß und Bewegung an der frischen Luft sind wichtig für Kinder, aber auch Erwachsene und ältere Menschen sollen hier die Möglichkeit dazu haben“, sagte Bürgermeister Wieland Stötzel während der Vorstellung der Erweiterung. Der Spielplatz verfügt nun über ein neues großes Spielgerät zum Klettern, Balancieren und Rutschen, eine zusätzliche Boule-Bahn sowie eine Tischgruppe, die die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau aufgestellt hat. „Das ist eine sehr gelungene Kombination“, befand der Bürgermeister.
Der vormals abgebaute Kinderspielplatz unterhalb der Siedlergemeinschaft Badestube wurde auf Wunsch von Anlieger*innen und des Ortsbeirates 2016 wieder aktiviert. In das Wohnquartier sind einige junge Familien mit Kindern gezogen, wodurch mehr Bedarf an einem wohnungsnahen Spielplatz aufkam. Vor der Neugestaltung hatte der Kinderspielplatz mit Sandkasten, Schaukel und Wippe eine einfache Grundausstattung. Die Siedlergemeinschaft hatte Interesse an einem Konzept für einen Mehrgenerationenplatz.
Gestartet wurde mit der Planung im September 2018. Gemeinsam mit den zukünftigen Nutzer*innen erarbeitete die Stadt ein Konzept. Beteiligt waren außerdem das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) der Stadt Marburg und das Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) Richtsberg. „Und wir freuen uns natürlich immer, wenn etwas für Kinder und Jugendliche umgesetzt wird, an dessen Planung wir mitwirken konnten“, betonte KiJuPa-Vorsitzender Elias Hescher.
Der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg übernahm die vorbereitenden Arbeiten wie den Aushub für die zukünftige Fallschutzfläche, die Anlieferung des Spielsandes und die Errichtung des Wegebelags für die neue Boule-Bahn. Die aktive Bauphase wurde dann von den Nutzer*innen mitgestaltet. Unter Anleitung von Fachkräften der ALEA GmbH (Anders Lernen durch Erfahrung) haben sie unter anderem Wände gestrichen, Holz verbaut und betoniert. „Hier ist sehr viel Schweiß geflossen, drei Tage lang von 8 bis 18 Uhr“, sagte Carmen Hopp, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft. „Und wenn die Nutzerinnen und Nutzer schon bei Planung und Umsetzung beteiligt sind, dann hat das auch einen besonderen Wert“, ergänzte Stötzel.
Hopp freute sich besonders, dass der angrenzende Hang in den Spielplatz eingebunden wurde, dort können die Kinder etwa Verstecken spielen. Auch der angrenzende Kindergarten der Liebfrauengemeinde werde den Spielplatz nun gerne nutzen, sagte Leiterin Hilga Kronstedt, vor allem für die unter Dreijährigen habe es bisher keine Spielgeräte gegeben.
Die Baukosten betragen circa 7000 Euro für die Boule-Bahn und etwa 35.000 Euro für die Ergänzung des Spielplatzes. „Das ist wirklich gut angelegtes Geld“, betonte Bürgermeister Stötzel abschließend, bevor der Platz im Zusammenhang mit dem Sommerfest des Kindergartens so richtig von den Kindern in Besitz genommen wurde.