„Im März haben wir die Corona-Nachbarschaftshilfe innerhalb von wenigen Tagen nach dem Lockdown auf die Beine gestellt, um vor allem ältere und besonders gefährdete Marburger*innen schnell zu unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Jetzt steigen die Infektionszahlen wieder an und damit wächst auch der Bedarf an Hilfe wieder“, erklärt der Oberbürgermeister aus aktuellem Anlass. Spies dankt allen Freiwilligen, die nach gut sechs Monaten immer noch bei der Coronahilfe registriert sind. Und ermutigt alle, diese Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen, um sich selbst zu schützen. „Rufen Sie einfach an oder schreiben Sie eine Mail, dann kommt die Hilfe zu Ihnen.“
Die Coronahilfe wird von der Stadt Marburg gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf (FAM), dem Beratungszentrum (BiP), dem Caritas-Verband sowie dem Projekt „In Würde Teilhaben“ getragen. Sie ist eine zentrale Koordinierungsstelle, die Menschen in Marburg, die Hilfe oder Unterstützung benötigen, mit denen, die genau das anbieten, registriert und zusammenbringt. Dabei werden Tandems gebildet. Das heißt: Ein*e Ehrenamtliche*r „betreut“ eine hilfesuchende Person. Die Freiwilligen der Coronahilfe verpflichten sich, die Infektionsschutzbedingungen einzuhalten. Beide Seiten, also Freiwillige und Hilfesuchende, sind registriert, sodass die Menschen sichere Hilfe erhalten. Ältere und Menschen mit Beeinträchtigungen können sich selbst durch dieses Hilfsangebot weiterhin schützen und ihre Kontakte minimieren.
Viele der Anfragen für Hilfe bestehen aus Botengängen, um Rezepte bei der Apotheke einzulösen, Lebensmitteleinkauf und Lieferung bis zur eigenen Haustür oder das Versorgen der Haustiere. Aber: Die Coronahilfe kann keine Haushaltshilfe oder Pflegekraft ersetzen. Die Ehrenamtlichen helfen überall dort, wo Menschen aktuell durch die Pandemie eingeschränkt werden. Die Mitarbeiter*innen unter der Corona-Hotline können aber bei Bedarf den Kontakt zur Arbeitsagentur oder zum KreisJobCenter vermitteln.
Das breit aufgestellte und unbürokratische Netzwerk bietet neben der schnellen und sicheren Hilfe, außerdem Informationen und Beratung über ein Sorgentelefon „Marburgs Offenes Ohr“. Das Leben unter Infektionsschutzbedingungen insbesondere für Risikogruppen kann nämlich auch psychisch sehr belastend sein, daher ist auch hier durch geschulte Ansprechpartner*innen niedrigschwellige Unterstützung geboten.
Die Corona-Hotline und „Marburgs Offenes Ohr“ sind erreichbar von Montag bis Freitag zwischen 10 bis 12.30 Uhr unter (06421) 201-2000 oder per E-Mail an coronahilfe@marburg-stadt.de.
Weitere Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das tägliche Leben in Marburg und die Arbeit der Stadtverwaltung gibt es unter https://www.marburg.de/corona.