Friedhöfe dienen vielen Lebewesen als wichtiger Lebensraum im dichtbesiedelten innerstädtischen Bereich. Besonders im Sommer sieht man viele durstige Kleintiere wie Eichhörnchen, Bienen oder Vögel auf der Suche nach Wasser. Reizvoll sind dann die Teiche, Wasserbecken und -tonnen auf Friedhöfen. Beim Versuch an das Wasser zu kommen, rutschen die Tiere in die Becken und aufgrund der glatten Wände ist ein Herauskommen für Kleintiere oftmals unmöglich und manche ertrinken.
Der Naturschutzbund empfiehlt im „Leitfaden zur artenschutzgerechten Gestaltung von Friedhöfen“ der Natur zu helfen und Ausstiegshilfen für Kleintiere anzubringen. Um den Ausstieg zu erleichtern, ist als Erste Hilfe-Maßnahme ein dicker Ast, der in das Wasserbecken gelegt wird, geeignet. An diesem können die Kleintiere hochklettern und das tiefe Wasserbecken sicher verlassen. Eine schönere und nachhaltigere Maßnahme sind sogenannte „Kleintiertreppen“, diese werden nun von der Friedhofsverwaltung der Universitätsstadt Marburg in einigen Wasserbecken angebracht und ermöglichen den Kleintieren ein problemloses Herauskommen. Mit dieser Maßnahme will die Friedhofsverwaltung der Universitätsstadt Marburg vorerst auf dem ältesten Teil des Hauptfriedhofs den Artenschutz vorantreiben und unterstützen.
Die Kleintiertreppen der Universitätsstadt Marburg wurden in Zusammenarbeit mit den Lahnwerkstätten Marburg in Wehrda entworfen und in liebevoller Handarbeit von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schreinerei hergestellt.
Auch Gartenbesitzer, welche einen Teich oder eine Regenwassertonne besitzen und diese nicht abdecken können, können Kleintieren mit wenigen Handgriffen helfen, indem sie entsprechende Hilfen zum Herausklettern anbringen. Dies kann auch Haustieren, welche in den Sommermonaten gerne eine Abkühlung suchen, helfen.