Das Eingangsportal des Marburger Hauptbahnhofs erstrahlt seit Dienstag in noch hellerem Glanz. Wetterfest, in Messing graviert, können die Marburgerinnen und Marburger sowie alle Reisenden nun lesen: Der Marburger Hauptbahnhof ist „Bahnhof des Jahres 2015“ und gehört damit zu den Besten in Deutschland.
Oberbürgermeister Egon Vaupel hat gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Allianz pro Schiene, Dirk Flege, dem Bundestagsabgeordneten Sören Bartol, Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer, dem Bahnhofsmanager der DB Station & Service AG, Roland Meuschke, der Leiterin des Regionalbereichs Mitte bei der DB Station & Service AG, Susanne Kosinsky sowie weiteren Verkehrsexperten die Tafel enthüllt.
Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass im Jahr 2005/2006 Sören Bartol die Initiative ergriff und gemeinsam mit anderen zu einer Bahnhofskonferenz eingeladen hatte. „Dies war der Ausgangspunkt für den heutigen Tag, über den wir uns alle freuen“, so das Stadtoberhaupt. Vaupel bedankte sich bei allen Beteiligten, angefangen bei der Deutschen Bahn, dem RMV, der GeWoBau, den Anliegern und vielen weiteren „denn das war ein Kooperationsprojekt“. Gemeinsam sei dieses gute Ergebnis auf den Weg gebracht worden.
„Wir waren sicher, wir gehen einen guten Weg in die Zukunft. Doch das Entscheidende ist, was die Nutzerinnen und Nutzer am Ende sagen, wenn der Bahnhofsvorplatz als zentrales Scharnier zwischen den unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmenden das erste Mal genutzt wird“, machte der Oberbürgermeister deutlich. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv, so Vaupel. „Und wenn dann noch Allianz pro Schiene diese Auszeichnung ausspricht, dann ist das das i-Tüpfelchen, denn dann haben wir alles richtig gemacht“, freute sich der Oberbürgermeister.
Der Bundestagsabgeordnete, Sören Bartol, bedankte sich persönlich bei Oberbürgermeister Egon Vaupel und betonte, es sei schön, dass das Großprojekt in dessen Amtszeit fertig gestellt werden konnte. Alles begann in den Anfängen noch mit dem Baudezernenten Egon Vaupel, dem späteren Oberbürgermeister. Viele Schritte waren zu gehen und viele Hürden zu überwinden, Kreativität musste an den Tag gelegt werden. „Da war es wichtig, einen Oberbürgermeister zu haben, der nicht die Flinte ins Korn geschmissen hat, der zusammen mit seiner Verwaltung immer wieder nach Lösungen gesucht und der es auch geschafft hat, das Verhältnis aller Partner aufrecht zu erhalten“, stellte Bartol heraus.
Der Marburger Bahnhof wurde Ende August als Bahnhof des Jahres 2015 ausgezeichnet. Der Geschäftsführer von Allianz pro Schiene, Dirk Flege, würdigte für die Jury die Gemeinschaftsleistung von Stadt und Deutscher Bahn beim kundenfreundlichen und blindengerechten Umbau des Bahnhofs als „bundesweit vorbildlich“.
Bei einem anschließenden Rundgang durch den modernisierten Bahnhof, erläuterte Bahnhofsmanager Roland Meuschke die wichtigsten Verbesserungen, die den Bahnhof preiswürdig gemacht haben. Die Verkehrsstation war modernisiert und barrierefrei ausgebaut worden. Bei der Neugestaltung wurde – gemeinsam mit den Blinden- und Sehbehindertenverbänden – besonderer Wert auf die Bedürfnisse von Blinden, Sehbehinderten und mobilitätseingeschränkten Reisenden und Besucherinnen und Besuchern des Bahnhofs gelegt. Die Bahnsteige verfügen jetzt über ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte, die Handläufe sind mit Brailleschrift versehen und von den Blindenverbänden wurde ein taktiler Grundrissplan in der Empfangshalle des Bahnhofs installiert.
Um mobilitätseingeschränkten Personen den Zugang zu erleichtern sind die Bahnsteige auf eine Höhe von 55 Zentimetern ausgebaut worden und erhielten jeweils eine Aufzugsanlage. Erneuert wurden auch das Fahrgastinformationssystem, die Beleuchtung und die Bahnsteigausstattung. Auch alle Bahnsteigdächer wurden modernisiert und die Personenunterführung neu gestaltet. Sie erstrahlt mit einem bunten Mosaik, dem „Marburg-Virus“, eine Hommage an die für die Universitätsstadt bedeutende Persönlichkeit, Emil von Behring, und ist nur ein weiteres Detail eines Bahnhofs der den Titel „Bahnhof des Jahres“ mit Würde trägt.