© Heiko Krause i.A.d. Stadt Marburg
Im Historischen Saal des Rathauses wurden die Ehrungen im feierlichen Rahmen an die fünf Ausgezeichneten überreicht. Auch Stadträtin Kirsten Dinnebier, Bürgermeister Wieland Stötzel und mehrere ehrenamtliche Magistratsmitglieder, sowie zahlreiche weitere Gäste, ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren.
„In der Stadt Marburg gibt es ein vielfältiges Angebot für Bürgerinnen und Bürger, das so ohne die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen nicht denkbar wäre“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die heute Geehrten setzen sich schon seit vielen Jahren und in verschiedenen Bereichen für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft ein. Dafür wollen wir uns heute bedanken.“ Ehre sei der Tugend Lohn, zitierte er Cicero, und das klinge zwar altertümlich, sei aber kein Stück weniger passend. Besonders ehrenamtlich engagierte Menschen zeichneten sich dadurch aus, so das Stadtoberhaupt, „dass wir alle meinen, so sollten sich eigentlich alle verhalten und für das Gemeinwesen einsetzen.“ Und dafür gebühre ihnen besondere Ehre.
Den Ehrenbrief des Landes Hessen erhielten Ulrike Ristau, Alfred Weber und Jens Cordes. Ulrike Ristau trat 1987 der Fechtabteilung des VfL 1860 Marburg bei. Im Jahr 2000 wurde sie zur Leiterin der Fechtabteilung gewählt, 2005 zur zweiten Vorsitzende des VfL. Seit 2008 ist sie Vorsitzende. „Dank Ulrike Ristau hat der VfL Marburg sein Angebot ausgeweitet, bietet nun etwa auch Lacrosse oder Ultimate Frisbee“, sagte Spies. Aber auch die Zusammenarbeit des Vereins mit der Jugendkonflikthilfe sei hervorzuheben. „Sie versteht Sport als Hilfe bei der Integration und in sozialen Konflikten.“ Ristau ist außerdem seit 2012 Delegierte in Ausschüssen beim Landessportbund Hessen sowie seit 2015 Mitglied des erweiterten Vorstands im Sportkreises Marburg-Biedenkopf.
Alfred Weber engagiert sich seit nunmehr 19 Jahren als Schatzmeister des Kyffhäuser Kreisverbands Marburg/Kirchhain. Darüber hinaus ist er Vorsitzender und Kassierer des Bauausschusses der Kyffhäuser Kameradschaft Cölbe. Seit 1992 ist er außerdem ehrenamtlicher Prüfer bei der IHK-Kassel-Marburg im Bereich Berufsausbildung der Industriemechaniker. „Er leistet mit diesem Engagement einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Ausbildung der zukünftigen Industriemechanikerinnen und -mechaniker“, sagte Spies.
Vielseitig engagiert ist Jens Cordes. Seit 2006 engagiert er sich im TSV Kirchhain. Dort war er zunächst stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Windsurfen und Segeln. Seit 2010 ist er Leiter der Abteilung. Im AFV Marburg Mercenaries hat er von 1993 bis 1995 als Vizepräsident und von 1995 bis 2000 als Präsident die Grundpfeiler für den späteren Erfolg gelegt. Bis heute ist er Mitglied im Verein und steht dem Vorstand mit Rat zur Seite. „Das Hauptengagement von Jens Cordes liegt allerdings in einem anderen Bereich: Beim Verband deutscher Präparatoren ist er seit 1984 Mitglied und seit 1993 Stellvertretender Vorsitzender. Er hat mehrfach internationale Tagungen im Bereich Medizin am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Philipps-Universität Marburg ausgerichtet. 1991 gründete er das René-Lanooy-Förderwerk für Präparationstechnik, dem er seit 2016 als Präsident vorsteht. Alle drei Jahre vergibt die Stiftung einen Förderpreis für besondere oder neuartige Präparationstechniken.
Das Historische Stadtsiegel überreichte Spies zweifach: An Gabriele Ofori und Wolfgang Richter. Gabriele Ofori erhielt es für ihr Engagement im VfB Marburg. „Sie ist die gute Seele des Vereins. Sie sorgt im Hintergrund dafür, dass Spieler und Gäste sich wohlfühlen“, sagte OB Spies. Ofori hilft seit vielen Jahren bei den Spielvorbereitungen für jedes Spiel. Darunter fällt das Abstreuen des Platzes, die Vorbereitung des Verkaufs im Imbiss und auch die Organisation des Kartenverkaufs. Am Spieltag ist sie im Verkauf tätig, organisiert Getränke und hilft, wo sie gebraucht wird. Nach jedem Spiel sorgt sie für Ordnung und Sauberkeit in den Kabinen und wäscht die Trikots der Spieler. Im Vorstand engagiert sie sich als Beisitzerin.
Auch Wolfgang Richter engagiert sich im Sport, insbesondere im Fußball. „Er setzt sich maßgeblich für die Förderung des Frauensports ein“, so Spies. Als ehemaliger Spieler war Richter zwei Jahre Leiter der Fußballabteilung des SF Blau-Gelb Marburg. Im Jahr 2007 gründete er die Frauenfußballabteilung des Vereins und war bis 2018 auch deren Leiter. Mit persönlichem Engagement baute er die Abteilung auf und sorgte dafür, dass der Spielbetrieb insbesondere in der Anfangszeit lief. „Unter der Leitung von Wolfgang Richter stieg die erste Mannschaft bereits drei Jahre nach der Gründung in die Hessenliga auf“, sagte das Stadtoberhaupt. Als am 8. Mai 2018 der 1. Frauen-Sport-Club Marburg gegründet wurde, zählte Richter zu den Gründungsmitgliedern und gehört seitdem dem Vorstand an.