Kindliche Entwicklung, Kinderrechte und gewaltfreie Erziehung – diese Themen stehen an acht Terminen im Mittelpunkt des Programms. Darüber hinaus wird über Herausforderungen beim Sprachelernen und Besonderheiten im deutschen Schulsystem gesprochen. Außerdem soll Zeit für den Austausch der Teilnehmenden untereinander gegeben werden. Auch soll das Elterntraining über das Gesundheitswesen und verschiedene Bildungsangeboten in Deutschland informieren.
Laut Datenreport der Bundeszentrale für politische Bildung 2018 lebten im Jahr 2017 rund fünf Millionen Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland. Von diesen Kindern hatte jedes fünfte eine eigene Migrationserfahrung. Besonders für Familien kann das Ankommen in einer neuen Sprache und Kultur mit Konflikten verbunden sein: Die eigenen Werte werden in Frage gestellt. Herkunft und Identität werden zu Themen, die alle Lebensbereiche der Familien prägen.
Johannes Maaser, Koordinator der Lenkungsgruppe Integration, Migration und Ausländerbehörde sowie des Projekts „Einsicht – Marburg gegen Gewalt“, betont die Wichtigkeit von Angeboten wie den „Integrationsbausteinen“: „Schon 2015, im Erstaufnahmecamp in Marburg-Cappel, haben wir täglich erlebt, dass es große kulturelle Unterschiede in der Kindererziehung gibt. Mit Müttern und Vätern über Elternrollen, über Familie und über Kindererziehung zu reden, schafft gegenseitiges Verständnis und bietet auch die Möglichkeiten für praktische Alltagsunterstützung.“
Gudrun Siebke-Richter vom Kinderschutzbund Marburg-Biedenkopf, Trainerin des Angebots „Wie Eltern mit Kindern lernen“. berichtet: „Bei unserem Elternbildungsangebot wollen wir über verschiedene Themen ins Gespräch kommen. Bei Integration und Identität geht es eben auch um verschiedene Erziehungsstile, um Kinderrechte und kindliche Bedürfnisse. Der Schutz von Kindern und das Lösen von Konflikten ohne Gewalt stehen für uns an oberster Stelle.“
Organisiert und getragen wird das Angebot in Marburg von der Lenkungsgruppe Integration, Migration und Ausländerbehörde, dem Fachdienst Migration und Flüchtlingshilfe und dem Fachdienst Kinderbetreuung der Universitätsstadt Marburg sowie dem Projekt „Einsicht – Marburg gegen Gewalt“. Gefördert wird das Programm vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ab dem 7. Januar bis zum 18. Februar wird das Angebot immer dienstags von 14 bis 17 Uhr im „Portal Mauerstraße“ der Marburger Stadtverwaltung, Mauerstraße 3 in Marburg stattfinden. Die Teilnahme ist kostenlos. An jedem Termin können 18 Personen teilnehmen, es gibt die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Eine Voranmeldung ist erwünscht.
Ansprechpartnerin für Interessierte ist Gudrun Siebke-Richter vom Kinderschutzbund Marburg-Biedenkopf, Universitätsstraße 29, 35037 Marburg, (06421) 6200683, schulkind@kinderschutzbund-marburg.de. Weitere Informationen zu allen Terminen und zum Ablauf des Programms gibt es in der Informationsbroschüre „Wie Eltern mit Kindern lernen – Integrationsbausteine: Ein Elternbildungsangebot des Kinderschutzbundes (DKSB)“: https://www.marburg.de/portal/meldungen/wie-eltern-mit-kindern-lernen-ein-angebot-fuer-eltern-und-kinder-mit-migrationshintergrund-900006042-23001.html.