© Nadja Schwarzwäller i. A. der Stadt Marburg
„Künstlerisch, erinnernd, aktualisierend und gern auch kritisch“ hatten sich die Künstlerinnen und Künstler mit der Reformation und dem Leben und Wirken Martin Luthers auseinandersetzen sollen. Kathrin Brömse, Christine Dahrendorf, Ursula Eske, Ursula Frohwein-Charissé, Tim Gerspach, Randi Grundke, Jan Luke, Natalja Prihara, Britt Schneider und Richard Stumm haben diese Herausforderung angenommen und Fahnen gestaltet.
Politische Interessen und ihr Einfluss auf die Reformation, die Rolle des Menschen, Luthers Sprachgewalt und sein Glaube an die Einheit von Körper und Geist sind nur einige der thematischen Ansätze, mit denen sie sich dabei beschäftigt haben. Bei der Gestaltung kamen ebenfalls ganz verschiedene Ideen und Techniken zum Einsatz. Die Entwürfe wurden bereits vor einigen Wochen im Rahmen einer Ausstellung im Rathaus präsentiert, nun wehen die Fahnen in unterschiedlichen Größen quer über das Stadtgebiet verteilt – von der Mensa auf den Lahnbergen bis zum Landratsamt.
Ende März fiel der offizielle Startschuss für das Hissen der Flaggen an zahlreichen öffentlichen und privaten Gebäuden. Richard Stumm erklärte im Namen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler, dass die Fahnen und ihr Leitmotiv „Aufbrüche“ eine Inspiration für die Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher Marburgs sein sollen. Luther sei es gelungen, seine existenzielle Höllenangst in Mut und Kraft umzuwandeln und damit eine Veränderung herbeizuführen, die bis heute nachwirke. Er hoffe, dass dies anderen Mut gebe, „in Zeiten, in denen das Lebensgefühl vieler Menschen häufig von Angst geprägt ist, selbst etwas zu verändern und zu Neuem aufzubrechen“, so Stumm.
© Nadja Schwarzwäller i. A. Stadt Marburg
Einige Fahnen sind noch als so genannte „Hissfahnen“ zu vergeben. Wer also einen Fahnenmast zur Verfügung stellen möchte – Firmen, Institutionen und Privatpersonen sind dabei gleichermaßen angesprochen, kann sich mit dem Fachdienst Kultur in Verbindung setzen. Alle Informationen zum Projekt „Aufbrüche“ und zu den zahlreichen anderen Veranstaltungen im Reformationsjahr gibt es auf der Homepage der Universitätsstadt Marburg unter www.marburg.de/luther.