© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Der Krieg in der Ukraine macht fassungslos und betroffen. Er kostet viele Menschen das Leben oder ihre Existenz. Trotz aller Gefahren riskieren ukrainische Feuerwehrleute weiterhin unermüdlich ihr eigenes Leben, um Verschüttete zu retten oder Brände zu bekämpfen. Angesichts dieses mutigen Einsatzes bestand für die Feuerwehr der Universitätsstadt Marburg kein Zweifel daran, ihre ukrainischen Kamerad*innen mit dringend benötigter Ausrüstung zu unterstützen“, erklärt Oberbürgermeister und Brandschutzdezernent Dr. Thomas Spies.
„Wir können uns gar nicht vorstellen, welche unermesslichen Leistungen die Feuerwehren in der Ukraine derzeit erbringen. Der Hilferuf, den sie jetzt an die hessischen Feuerwehren gesendet haben, macht ihre Notlage nur noch deutlicher“, sagt Andreas Brauer, stellvertretender Leiter der Marburger Feuerwehr. Deshalb haben die Einsatzkräfte aus Marburg ganz unbürokratisch Hilfe geleistet und mehrere Ausrüstungsgegenstände kurzfristig zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Material und Gerät, das bereits ausgemustert oder ersetzt aber noch voll funktionstüchtig ist. In Deutschland muss nämlich die Ausrüstung der Feuerwehren ständig gewartet und turnusmäßig erneuert werden, selbst wenn sie noch uneingeschränkt einsatzfähig ist.
Das Lager der Marburger Hauptfeuerwache bot diesbezüglich ein umfangreiches Equipment: 69 B-Schläuche, 21 C-Schläuche, mehrere Atemschutzmasken und -geräte, eine Vielzahl an Strahlrohren, Schutzkleidung mit Stiefeln, Helmen und Klappvisieren, Feuerwehrbeile und ein Lüfter wurden als Spende an die Ukraine zusammengetragen. Für die ausgewählte Ausrüstung ging es anschließend zur Feuerwehr nach Frankfurt, die die Koordination der Feuerwehr-Spenden und den Weitertransport in die Ukraine nach Odessa übernahm.
„Ein Frankfurter Feuerwehrmann mit polnischen Wurzeln machte diese Hilfsaktion überhaupt erst möglich“, weiß der stellvertretende Feuerwehrchef Brauer zu berichten. Durch dessen Kontakt zu ukrainischen Feuerwehrangehörigen wurde der Hilferuf aus der Ukraine an die Feuerwehren in Hessen weitergeleitet. „Die Resonanz auf das Hilfeersuchen war groß. Aus allen Regionen in Hessen wurden von den Feuerwehren Schläuche, hydraulische Rettungsgeräte, Leitern und sehr viel Schutzausrüstung gespendet – und sogar ein gebrauchtes Löschfahrzeug.“
Ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet die Feuerwehr Marburg neben der Spende auch noch mit der Beleuchtung des Schlauchturms an der Hauptfeuerwache. Dieser wird von der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte noch bis Sonntag, 3 April, täglich in der Zeit von 20 Uhr bis Mitternacht in den Landesfarben der Ukraine angestrahlt.
Aktuell sind in Marburg rund 700 Geflüchtete registriert. Sie sind untergebracht im bisherigen Altenhilfezentrum in der Sudetenstraße, im Stadtwald, in einem Hostel und in vielen privaten Unterkünften. Wer Hilfen oder eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, findet Informationen und Kontaktdaten zur Ukrainehilfe unter www.marburg.de/ukrainehilfe.