© Stadt Marburg, Birgit Heimrich
Ein Junge träumt von Superhelden-Taten im roten Umhang vor Schlosskulisse und rettet dann im echten Leben eine Katze von einem Baum. Eine genervte Mutter steckt im Auto mit streitenden Kinder auf dem Rücksitz im Verkehr fest. Wenn es darauf ankommt, steuert sie souverän das tonnenschwere Feuerwehrfahrzeug zum Einsatzort, diesmal mit den Kameradinnen und Kameraden an Bord. Ein IT-Spezialist sitzt vor dem Computer. Eben noch ein Nerd, packt er kurze Zeit späte mit muskelbepacktem Oberkörper nach dem Einsatz Axt und Atemschutz wieder ein.
Mit Hilfe eines professionellen Filmteams hat die Marburger Feuerwehr zwei kurze Werbespots produziert, die das breite Spektrum an Aufgaben der Brandschützer darstellen. „Denn Werbung für die Freiwillige Feuerwehr muss sein“, sagt Bürgermeister und Brandschutzdezernent Wieland Stötzel. „Den überwiegend ehrenamtlichen Brandschutz in einer Stadt wie der Größe Marburgs mit ihren knapp 74.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aufrecht zu erhalten, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Um ausreichend auf sich aufmerksam zu machen, sind Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Werbemaßnahmen mittlerweile ein Schwerpunkt in der administrativen Arbeit der Feuerwehr. Dabei ist der Blick stets auf den Nachwuchs für die Kinder- und Jugendfeuerwehr und natürlich auf neue, aktive Mitglieder für die Einsatzabteilung gerichtet.
„Eine gute Öffentlichkeitsarbeit braucht eine große Portion Begeisterung gepaart mit Kreativität und guten Ideen, um mögliche Interessentinnen und Interessenten mitzureißen und im besten Fall zu aktivieren“, sagt Stötzel, „das ist mit den Werbespots vorbildlich gelungen. Ich bin der Feuerwehr sehr dankbar, dass sie die Initiative dafür ergriffen hat“.
Vor knapp einem Jahr hat die interne Arbeitsgruppe der Marburger Feuerwehr mit dem Filmteam das Projekt ins Leben gerufen. „Ziel sollte es sein, zwei kurze Filme produzieren zu lassen, die Jugendliche und Erwachsenen ansprechen, sich für die gute Sache zu engagieren“, berichtet Andreas Brauer, stellvertretender Fachdienstleiter Brandschutz, der die Leitung des Projekts hatte. Viel Arbeit, Zeit und Elan hat Brauer zusammen mit dem ehemaligen Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte, Jens Seipp (FFW MR-Mitte), und dessen Nachfolger Marc Prause (FF MR-Moischt) in das Projekt gesteckt. Technische Unterstützung gab es durch den Leiter des Feuerwehr-Webmaster-Teams, Tobias Büttner (FF MR-Cappel).
„Werbefilme für Feuerwehren gibt es inzwischen schon mehr als genug“, sagt Andreas Brauer. „Die Herausforderung bestand also darin, einen Film zu produzieren, der bei der Flut der multimedialen Werbung heutzutage die Spannung und das Interesse derjenigen weckt, die ihn sehen, und einen direkten Bezug zum eigenen Umfeld hat“.
Dies ist mit der Produktion beider Filme auf eine witzig, charmante Art gelungen. Die beiden Werbespots sprechen Menschen in unterschiedlichem Alter an und werben so mit einem Augenzwinkern für die Jugendfeuerwehr und den aktiven Einsatzdienst in der Feuerwehr.
Alle Darstellerinnen und Darsteller sind in den Reihen der Feuerwehr Marburg aktiv – unter ihnen der junge „Superheld“ Leon Prause. Der Zwölfjährige ist seit zwei Jahren in der Jugendfeuerwehr und kennt die Feuerwehr seit Kindesbeinen an: Schließlich haben sich vor Vater Marc auch schon Leons Groß- und Urgroßvater bei den Brandschützern engagiert. Für „Alltagsheld“ Christoph Felgenhauer ist aus dem ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit sogar eine Profession geworden: Der Darsteller im Werbespot gehört zu den hauptamtlichen Kräften der Marburger Feuerwehr. Trotz der anstrengenden Dreharbeiten an insgesamt sechs Tagen hatten alle Beteiligten einen riesigen Spaß an der Sache, berichten Darsteller und Organisationsteam übereinstimmen. „Wir hatten immer super Wetter und super Schauspieler. Alles ist super gelaufen“, fasst Andreas Brauer zusammen.
Am Sonntag, 26. November, feiern die beiden Werbespots Premiere im Marburger Cineplex. Dort stellt die Marburger Feuerwehr die Filme nicht nur der Öffentlichkeit, sondern vor allem auch einem ganzen Kinosaal voller Jugendlicher vor, die in den verschiedenen Jugendfeuerwehren der Stadtteile aktiv sind. Ein großes Dankeschön gibt’s dann auch vor versammelten Feuerwehrpublikum für die Darstellerinnen und Darsteller der Spots.
Neben der Werbekampagne auf der Webseite der Stadt Marburg, den Homepages der Stadtteilwehren, der eigens für die Spots angelegten Internetseite der Marburger Feuerwehr (http://helden-feuerwehr-marburg.de) sowie in den sozialen Medien sollen die Filme in den kommenden Monaten auch in Schulen und an öffentlichen Gebäuden/Einrichtungen innerhalb der Stadt Marburg präsentiert werden. „Wir hoffen, mit der Werbekampagne viele Marburgerinnen und Marburger anzusprechen und sind für jeden dankbar, den wir für diese tolle Aufgabe gewinnen können“, so die Leiterin des Fachdienstes Brandschutz, Carmen Werner, und Brandschutzdezernent Stötzel übereinstimmend.