© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Die Bodenplatte des neuen Altenhilfezentrums in der Sudetenstraße hat eine tragende Rolle – und sie ist bereits fertig. Sie wurde in den vergangenen Wochen vorbereitet und gegossen. Und sie macht nun schon deutlich sichtbar, wie der Grundriss des Gebäudes aussehen wird. „Es entsteht ein modernes Bauwerk mit zwei Obergeschossen, in denen 84 Wohnheimplätze sowie Gemeinschafts- und Wirtschaftsräume entstehen. Viel Platz also, für eine moderne, zeitgemäße und zukunftsweisende Altenhilfe“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Geplant sind sieben hochwertige Wohnbereiche, in denen jeweils zwölf Menschen leben können – ähnlich wie Wohngemeinschaften mit gemeinsamen Ess- und Küchenbereichen.
Jetzt kann es in die nächste Phase der Bauarbeiten gehen: Der Rohbau steht an. Durch den Aufbau der Wände und Decken wird das Gebäude seine endgültige Form erhalten. Allerdings werden hierfür Materialien und Geräte gebraucht, die wegen der Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung eingeschränkter zu beschaffen sind. „Wir rechnen deswegen mit leichten Verzögerungen durch Lieferschwierigkeiten“, so Bauherr Jürgen Rausch, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau.
Auch am Bestandsgebäude neben dem Neubau wurde gearbeitet. Damit sind die Baufirmen aber fast fertig, sodass das Gerüst an dem achtgeschossigen Hochhaus in den nächsten Tagen abgebaut werden kann. In dem Gebäude leben derzeit die Bewohner*innen des Pflegeheims.
© Patricia Grähling, Stadt Marburg
Gebaut wird das Altenzentrum von der GeWoBau. Mit rund 15 Millionen Euro zählt es zu den größten Investitionen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in den vergangenen Jahren. Betreiberin des Altenzentrums St. Jakob wird die gemeinnützige Marburger Altenhilfe sein. Es entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, der GeWoBau und der Betreiberin ein modernes Altenzentrum mit einer zeitgemäßen Ausstattung. „Herzstück des Altenzentrums wird das Begegnungszentrum mit Mittagstisch und Café. Dort sollen sich nicht nur die Bewohner*innen des Altenzentrums, sondern auch deren Angehörige und die Richtsberger*innen treffen“, erklärt Altenhilfe-Geschäftsführer Jörg Kempf. Ein Garten wird die gesamte Anlage abrunden.
Die Planungen der GeWoBau gehen aber noch weiter: Das Altenzentrum wird zum neuen Mittelpunkt der Sudetenstraße. Das Wohnquartier wird weiter modernisiert– die GeWoBau verwaltet dort 280 Wohnungen in 32 Wohngebäuden. Außerdem sollen später, wenn der Neubau steht, im verbleibenden Gebäudealtbestand des bisherigen Altenheims verschiedene Wohnformen entwickelt werden.
Hintergrund:
Dem Altenhilfekonzept von OB Spies für den Richtsberg hat die Stadtverordnetenversammlung 2017 zugestimmt. Mit der GeWoBau als Bauherr und Projektsteuerer haben Stadt und Altenhilfe dann einen erfahrenen Partner gewonnen, die praktischen Voraussetzungen geschaffen und die Planungen konkretisiert. Die Bewohner*innen des Altenzentrums leben im verbleibenden Gebäudeteil. Die Zimmer wurden in den vergangenen beiden Jahren bereits Schritt für Schritt so belegt, dass nun vor den beginnenden Abrissarbeiten niemand mehr umziehen musste. Die Bewohner*innen des Altenzentrums am Richtsberg bleiben in ihrer gewohnten Umgebung und leben dabei weder auf einer Baustelle, noch mussten sie umziehen. Auch der Kinderhort ist bereits seit August 2019 in den neuen Räumen im verbleibenden Altbau.