© Universitätsstadt Marburg - Tina Eppler
Das Stadtarchiv sei für die Menschen wichtig, um Unterlagen einzusehen und wissenschaftliche Forschungen zu betreiben, betonte Oberbürgermeister Egon Vaupel. „Im Vergleich zu den bisherigen Bedingungen ist der jetzige Standort mit Besucherraum, zentral gelegen, mit allen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen und zudem komplett barrierefrei – ein regelrechter Quantensprung“, freute sich Oberbürgermeister Egon Vaupel über die neue Unterbringung. Das Stadtoberhaupt wünschte allen Mitarbeitenden und Besucherinnen und Besuchern des Stadtarchivs viel Freude bei der Arbeit und der Nutzung der Archivalien.
Die Leiterin des Stadtarchivs Sandra Baumgarten dankte sowohl Oberbürgermeister Egon Vaupel als auch ihren Mitarbeiterinnen für die Unterstützung und Umsetzung des Umzugsprojekts. Die Dienstbibliothek werde in nächster Zeit aufgestellt, erläuterte Baumgarten. Benutzerinnen und Benutzern wird sie demnächst direkt für ihre Recherchen dienen. Darüber hinaus werden Karten und Pläne künftig im Kartenraum untergebracht, wo sie Interessenten zur Ansicht zur Verfügung stehen.
Die neuen Räumlichkeiten in der Temmlerstraße sind für Nutzerinnen und Nutzer bequem zu erreichen: Neben einer Busanbindung sind Parkplätze vor der Tür ebenfalls vorhanden. Archivalien können im Benutzerraum eingesehen werden. Die Öffnungszeiten sind Montag und Mittwoch von 8 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung. Erreichbar ist das Stadtarchiv unter (06421)/201-1510 oder per E-Mail an stadtarchiv@marburg-stadt.de.
Das Stadtarchiv ist die zentrale städtische Dienststelle für alle Fragen zur Stadtgeschichte. Es bewahrt und sammelt Unterlagen zur Dokumentation des Stadtlebens seit dem Mittelalter. Seit seiner Einrichtung ist es schon oft umgezogen: Anfangs hatte es ein Büro in der Barfüßerstraße, dann befand es sich im Rathaus, später im Hessischen Staatsarchiv Marburg und für den längsten Zeitraum in der Barfüßerstraße.
Das Stadtarchiv wurde 1988 unter Hanno Drechsler hauptamtlich besetzt und eingerichtet. Vorher wurden die Unterlagen an das Hessische Staatsarchiv Marburg abgegeben, wo sie auch heute noch eingesehen werden können.
Die historischen Urkunden befinden sich heute wieder im Stadtarchiv, die älteste ist die Urkunde zum Stadtrecht von 1311. Ein Kilometer an Archivalien ist in dem modernen Magazin in der Frauenbergstraße untergebracht: Unterlagen der Verwaltung, Personenstandsregister, Nachlässe von Privatpersonen, aber auch von Firmen, Geschäften und Parteien. Die Fotosammlung befindet sich im Aufbau. Zudem verfügt das Stadtarchiv über eine umfassende Bibliothek mit Marburg-Literatur als Präsenzbibliothek. Für Familienforscher interessant sind das Sippenbuch von Dr. Kurt Stahr, das die Kirchenbücher von 1500 bis 1850 auswertet, sowie das Marburger Adressbuch von 1868 bis zur Gegenwart.
Seit März 2015 sind die Bestände des Stadtarchivs unter www.arcinsys.hessen.de online einsehbar. Die Verzeichnungsdaten werden kontinuierlich ergänzt.