© Philipp Höhn, Stadt MarburgBürgermeister Kahle erklärte: „Wie der 11. September 2001 ist die Katastrophe von Fukushima einem jeden von uns als einschneidendes Erlebnis bis heute fest im Gedächtnis. Wir alle erinnern uns daran, wie wir von diesem Unglück erfahren haben und was wir damals gemacht haben."
© Philipp Höhn, Stadt Marburg500.000 Menschen hatten in Folge der Reaktor-Explosion innerhalb kürzester Zeit ihr Zuhause verloren und waren obdachlos geworden. Kahle erinnerte an die Auswirkungen weit über Fukushima hinaus, viele Familien in Japan seien von dem Unglück bis heute persönlich betroffen. Kurzfristig sei nicht sofort absehbar gewesen, ob auch die Millionenstadt Tokyo von der Strahlung erreicht werde. Bürgermeister Kahle stellte klar: „Fukushima war ein Weckruf in die Welt, atomare Energie ist nicht beherrschbar." Es müsse Ziel der aufgeklärten Welt sein, von der Atomenergie weg und hin zu menschenfreundlicheren Energien zu kommen.
© Philipp Höhn, Stadt MarburgDer stellvertretende Generalkonsul in Frankfurt, Yoshitaka Tsunoda, bedankte sich für das „ungeahnt große Mitgefühl und die schnelle und unkomplizierte Hilfe", die Japan damals aus Deutschland und Hessen bekommen habe. „In Japan schaut man nach vorne", so Tsunoda. Er hoffe, dass die Gedenkstätte nicht nur ein Ort der Trauer sei, sondern die enge Verbundenheit weiter bestehen lasse und auch Interesse an Japan wecke.
© Philipp Höhn, Stadt MarburgKahle dankte dem Initiator der Gedenkstätte, Jörg Chylek, vom Verein „Alles im Biegen", der 2012 mit dem Wunsch nach einem Ort des Trauerns an die Stadtverwaltung herangetreten war. Durch das damalige Institut für Japanologie an der Philipps-Universität Marburg und nicht zuletzt über persönliche Beziehungen bestehe ein enger Kontakt zwischen Marburg und Japan. Mit der durch Landschaftsarchitekt Matthias Burghammer entworfenen Gedenkstätte werde der Katastrophe von Fukushima in Marburg dauerhaft gedacht. „Hier sprechen wir dem japanischen Staat und seinen Bürgerinnen und Bürgern unser tiefes Mitgefühl aus", so der Bürgermeister.