© Viktoria Fischer, i.A.d. Stadt Marburg
Das denkmalgeschützte Gebäude mit der markanten Farbe zwischen den Nachbarhäusern in der Deutschhausstraße 18 wurde 1905 erbaut. Vor drei Jahren vererbte es eine Marburger Bürgerin an die Stadt. Dem Wunsch der Frau nach einer gemeinnützigen Verwendung hat die Stadt damit entsprochen, dass ihre Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau die vier bestehenden Wohnungen im Haus im Rahmen eines Erbbaurechts modernisiert. Der Magistrat legte fest, dass die Wohnungen vorrangig an aktive Mitglieder der Marburger Feuerwehr vermietet werden. „Das ist ein Glücksfall für die Feuerwehr der Stadt“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei einer Besichtigung der Renovierungsarbeiten zusammen mit Vertretern von GeWoBau, Feuerwehr, Stadtwerken und der Ortsvorsteherin des Campusviertels. „Wir haben viele Studierende in der Freiwilligen Feuerwehr, aber wenige Wohnungen für sie, weil es in Marburg nicht genug bezahlbaren Wohnraum gibt“, berichtet Spies. „Wenn das Gebäude hier fertig ist, können wir den Feuerwehrleuten neue Möglichkeiten bieten.“ Besonders für Mitglieder des 2. Zugs der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte sei das Wohnen an der Deutschhausstraße interessant, denn: Die Wache in der Ketzerbach ist nah, der Weg zum Einsatz also nicht weit.
Dem stimmt Andreas Brauer, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Marburg, zu. Er dankte der Stadt im Namen der Feuerwehr für den neuen Wohnraum, den sie für die Mitglieder schafft. Und dass der OB damit sein Wort halte. Spies hatte in seiner Zeit als Brandschutzdezernent der Stadt versprochen, Wohnraum für Feuerwehrangehörige in der Nähe der Wachen bereitzustellen. Dieses Versprechen sieht Andreas Brauer nun erfüllt.
© Viktoria Fischer, i.A.d. Stadt Marburg
Für 415.000 Euro hat die GeWoBau das Gebäude in der Deutschhausstraße 18 modernisiert. Zu den Arbeiten zählen das Ausbessern defekter Dachschindeln, der Anstrich der Fassade, der teilweise Austausch der Fenster, der Einbau einer neuen Haustür sowie die Erneuerung der Elektroinstallation sowie Wasserversorgung. Auch die Wärmeversorgung wurde dahingehend erneuert, dass sie 2022 über das Fernwärmenetz der Stadtwerke an das Heizwerk Ortenberg angeschlossen werden kann. Bis dahin gibt es als Übergangslösung eine neue Zentralheizung. Geschäftsführer Jürgen Rausch freute sich besonders über den perspektivisch vorgesehenen Fernwärmeanschluss, denn: Damit kann auch bei denkmalgeschützten Gebäuden, die oft nur zurückhaltend oder gar nicht gedämmt werden können, ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
„Im Inneren der Wohnungen wurde ebenfalls viel bewegt“, erklärte GeWoBau-Projektleiter Daniel Deutsch beim Rundgang. Der Grundriss musste überarbeitet werden und beispielsweise Bäder, die sich bisher mittig in den Fluren befanden, an den Rand der Wohnungen verlegt werden. Dabei setzte die GeWoBau auf den Erhalt des Ursprungsbaus: Alle Wohnungen haben weiterhin hohe Decken und große Fenster und damit ihren spezifischen Altbau-Charme. Bezugsfertig sollen die Wohnungen noch im August sein.