Sie sind seit Jahren ein Publikumsmagnet und weit mehr als ein Geheimtipp – die Kirschblüten in Marburgs Stresemannstraße, die sowohl Einheimische als auch Besucher:innen in jedem Frühjahr aufs Neue verzaubern. Mit rosaroter Blütenpracht und vom Frühlingslicht umschmeichelt, schaffen die Zierkirschbäume eine bezaubernde Atmosphäre. Umso erfreulicher ist daher, dass Marburg die Blütezeit erstmals mit einem Kirschblütenfest feiert, das sich an der japanischen Tradition orientiert.
Das Hanami-Kirschblütenfest findet am Samstag, dem 22. April, von 13 bis 20 Uhr statt. Der Festbereich umfasst die Stresemannstraße, die zwischen Wilhelmstraße und Schückingstraße abschnittsweise gesperrt wird.
Erstes Kirschblütenfest in Marburg
„So ein Kirschblütenfest ist in Marburg längst überfällig“, sagt Cornelia Dörr, Geschäftsführerin der Marburg Stadt Land Tourismus (MSLT), „stehen die Kirschbäume doch mittlerweile seit 24 Jahren in der Stresemannstraße“ Die MSLT und das Stadtmarketing Marburg veranstalten das Kirschblütenfest gemeinsam mit dem Ortsbeirat Südviertel. In die Organisation involviert sind zudem zahlreiche weitere Partner:innen.
Dir Kirschblüten sind ein Hingucker – das zeigt allein die Prominenz als Fotomotiv in den gängigen sozialen Medien. Die Blüten dominieren in jedem Frühjahr die Marburger Instagram-Kanäle. Weil es sich bei der Stresemannstraße um eine normale Straße handelt, ließ sich die Kirschblüte bislang immer nur im Rahmen des normalen Straßenverkehrs erleben. Das ist in diesem Jahr anders. „Das Fest ermöglicht es allen, den Anblick ohne Verkehr und Autos genießen zu können. All das zusammen mit der japanischen Kultur ist etwas ganz Besonderes für Marburg“, sagt Jan-Bernd Röllmann, Geschäftsführer vom Stadtmarketing Marburg.
Programm orientiert sich an Hanami-Tradition
Kirschblütenfeste sind eine japanische Tradition, sie stehen für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. „Kirschblütenfeste sind daher auch keine Jahrmärkte. Es sind Orte zum Flanieren und Genießen“, so Dörr. Diesen Charakter verdeutlicht auch das Kulturprogramm, das die Marburgerin Yasuko Tsuruki und ihr Mann Jörg Chylek federführend organisiert haben.
Die Übersicht:
● 14.00 Uhr: Taiko 1 (jap. Trommeln) - Sakura no ki Daiko (Leitung: Ljiljana Bulic)
● 14.30 Uhr: Jugendquartett (jap. Hanamiklänge) - Carlotta Reiners (Violin), Yuki Epping (Violin), Lennard Widderscheck (Viola), Frederik Oliver (Violincello)
● 15.00 Uhr: Taiko 2
● 15.30 Uhr: Koto 1 (jap. Wölbbrettzither) - Sachiko Hattori, Mei Kurosu
● 16.00 Uhr: Taiko 3
● 16.30 Uhr: Koto 2
● 17.00 Uhr: Japanischer Gesang - Naomi Menkhaus und Begleitung
● 17.30 Uhr: Koto 3
● 18.00 Uhr: Japanischer Gesang 2
Bemerkenswert ist etwa der Klang japanischer Trommeln, der für einmaliges Ambiente sorgt. Besucher:innen können sich außerdem auf authentische japanische Speisen und Getränke freuen: Das Kulinarische übernimmt Mika Takeuchi-Jösten (Ramen-Bar). Zudem kann man japanisches Kunsthandwerk erwerben und es flanieren Kimono-Träger:innen durch die Straße.
Organisation als Gemeinschaftswerk
So entsteht ein Fest, das in enger Zusammenarbeit mit Marburgs japanischer Community entstanden ist. Beteiligt sind aber noch zahlreiche weitere Partner:innen. Einer der Initiatoren, der die Planung stets vorantrieb, ist der Ortsbeirat des Südviertels. Ebenso unterstützt wurde die Organisation des Kirschblütenfests von der Universitätsstadt Marburg und insbesondere dem Fachdienst Gesunde Stadt, der seit Jahren die japanische Kultur aufgreift. Außerdem sind die Organisatoren sehr dankbar, dass das DGD-Haus der Diakonie als zentraler Punkt die benötigte Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Hauptsponsor des Kirschblütenfestes ist die Sparkasse Marburg-Biedenkopf. „Wir freuen uns, ein Teil des Kirschblütenfestes zu sein und es unterstützen zu können“, sagt Yannik Pohl, stellvertretender Pressesprecher der Sparkasse Marburg-Biedenkopf.
Der Eintritt ist frei. Marburg Stadt Land Tourismus und Stadtmarketing empfehlen die Anreise per ÖPNV, mit dem Rad oder zu Fuß. Die nächstgelegenen Parkmöglichkeiten für Autos sind die Parkhäuser im Südviertel oder der Parkplatz vor dem Georg-Gaßmann-Stadion. Zu bedenken ist: In unmittelbarer Nachbarschaft der Stresemann-Straße ist nicht mit freien Parkflächen zu rechnen.
Kirschblütenbäume in Marburg
Nach Marburg kamen die Kirschbäume im Jahr 1989. Sie waren eine Spende des damals amtierenden japanischen Generalkonsuls Tadao Araki, der mit dem Direktor des Marburger Amts für Fremdenverkehr, Hans-Christian Sommer, befreundet war. Er spendete insgesamt 200 Zierkirschbäume. Rund 100 wurden versteigert, die anderen 100 stehen in der Stresemannstraße – und erfreuen mit ihrer Blütenpracht.
Die Wetteraussichten sind vielversprechend. „Wir sind sicher, dass die ganze Stresemannstraße in einem rosa Schimmer erstrahlen wird“, so Dörr. In den nächsten Tagen sind Temperaturen bis 20° angekündigt, so dass die Blüten sich entfalten und bis zum 22. April in voller Pracht erstrahlen können.
Auftretende Künstler:innen
Taiko: Japanische Trommeln
Sakura no ki Daiko Frankfurt (Leitung: Ljiljana Bulic)
http://www.lian-sakura-no-ki-taiko.de/
Jugendquartett:
Carlotta Reiners (Violin)
Yuki Epping (Violin)
Lennard Widderscheck (Viola)
Frederik Oliver (Violincello)
(Quartett-Leitung: Frau Diana Metzing, Musikschule Marburg)
Koto: Japanische Wölbbrettzither
Spilerinnen: Sachiko Hattori / Mei Kurosu
Naoko Kikuchi Koto/Shamisen Schule Frankfurt
https://naokokikuchi.amebaownd.com
Japanischer Gesang:
Naomi Menkhaus (Begleitung: Rainer Eckhardt)
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Hanami – Kirschblütenfest in Marburg
Hanami – Kirschblütenfest in Marburg
Die Stresemannstraße in Marburg ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre blühenden Kirschbäume und die faszinierenden Anblicke im Frühjahr. Nun feiert Marburg die Blütezeit mit einem Kirschblütenfest in der Tradition der japanischen Hanami.