© Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün u. Friedhöfe, Stadt Marburg
Der Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün und Friedhöfe der Stadt Marburg ist bei den diesjährigen Baumkontrollen zum Ergebnis gekommen, dass insgesamt 139 Bäume im Stadtgebiet und der Außenstadtteile aufgrund der sogenannten Verkehrssicherungspflicht gefällt werden müssen. Menschen und Tiere sollen damit vor der möglichen Bruchgefahr der Bäume geschützt werden. Für jeden Baum wird eine standortgerechte Ersatzpflanzung geprüft – Mitarbeiter*innen der Baumpflegeabteilung des Dienstleistungsbetriebes Marburg (DBM) beginnen in den kommenden Tagen damit, 165 neue Bäume zu pflanzen.
Bei der Auswahl der Baumarten spielen Kriterien hinsichtlich der Klimakrise eine besondere Rolle. Es handelt sich um Ausgleichspflanzungen für die gefällten Apfelbäume am Hasenkopf in unmittelbarer Umgebung und unterhalb des Schulgeländes in Cyriaxweimar. Die Pflanzperiode ist jahreszeitenabhängig und dauert insgesamt bis Ende März beziehungsweise Anfang April 2020.
Die ersten Fällungen, überwiegend von abgestorbenen Jungbäumen an diversen Standorten im Stadtgebiet, wurden schon vorgenommen. Der Zeitraum für die Fällungen ist naturschutzrechtlich für den Zeitraum zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 vorgegeben. Aufgrund der extremen Sommertemperaturen und der damit verbundenen Trockenheit sind in diesem Jahr wesentlich mehr Bäume vom notwendigen Austausch betroffen als dies in den vergangenen Jahren der Fall war.
© Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün u. Friedhöfe, Stadt Marburg
Unter der Trockenheit der vergangenen beiden Sommer haben viele Bäume, die gefällt werden müssen, gelitten. Die geschwächten Bäume wurden anfälliger gegen weitere Schadfaktoren wie Käfer- oder Pilzbefall. Diese Auswirkungen sind oftmals erst zeitversetzt erkennbar. Betroffen sind beispielsweise zahlreiche Fichten im Hauptfriedhof oder am stadtnahen Waldrand an der Sonnenblickallee. Borkenkäfer haben diese innerhalb von wenigen Monaten gänzlich befallen und so absterben lassen.
Von einem Pilzbefall betroffen ist etwa eine Linde am Trojedamm in der Nähe des Steges der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Die Auswirkung der Fäulnis im Wurzelbereich macht sich im Kronenbild deutlich sichtbar. Auch einzelne Bäume entlang der Straßen des Südviertels, ebenso zwei Birken im Schlosspark müssen gefällt werden. Jede freigegebene Fällung wurde zusätzlich vorab baumsachverständig überprüft. Die zu beachtenden artenschutzrechtlichen Belange des Bundesnaturschutzgesetzes werden durch speziell geschulte Mitarbeiter des DBM an jedem Baum vor der Fällung überprüft. Bei Verdachtsmomenten wird die Untere Naturschutzbehörde hinzugezogen.
Für weitere Auskünfte steht der Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün und Friedhöfe telefonisch unter (06421) 201-1759 zur Verfügung.