„Der Einsatz des Defibrillators ist nicht der erste Schritt, der zu tun ist, wenn ein Mensch eine Herzattacke hat“, führte der städtische Fachmann für Arbeitssicherheit, Andreas Steih-Winkler, die Mitarbeiter*innen der Marburger Stadt und Land Tourismus GmbH (MSLT) in das Thema ein. Zunächst seien Puls und Atmung zu prüfen, danach eine Herzdruckmassage zu machen. Wie das richtig geht, zeigte Steih-Winkler an einer Rettungspuppe. Erst wenn das nicht ausreicht, sollen Helfende einen Defibrillator einsetzen. Wenn möglich, holt eine dritte Person das Gerät herbei, damit immer jemand bei dem oder der Verletzten bleibt.
„Die Bedienung des Laien-Defibrillators ist sehr einfach“, sagte Steih-Winkler, öffnete das Gerät und nahm zwei Elektroden (Patches) heraus: „Diese sind auf dem nackten Oberkörper der Person anzubringen.“ Der Defibrillator zeigt die richtigen Stellen an. Steih-Winkler schaltete das Gerät ein, das per Audio-Wiedergabe selbst die weiteren Anweisungen gibt. Das Gerät erstellt automatisch eine Elektrokardiographie (EKG), bevor es einen Schock freigibt.
Mehr als 50 Laien-Defibrillatoren, auch automatisierte externe Defibrillatoren (AED) genannt, sind über das Stadtgebiet verteilt, damit im Ernstfall schnell Erste Hilfe geleistet werden kann. 39 davon wurden im vergangenen Jahr vom Verein zur Förderung von Kardiologie an die Stadt übergeben. Die Standorte können mit der App „Defi Now“ eingesehen werden. Im Erwin-Piscator-Haus etwa befindet sich der Defibrillator rechts neben dem Empfang.
Die Universitätsstadt Marburg setzt sich seit Jahren dafür ein, herzsicher zu sein. Das unterstützt auch die Björn-Steiger-Stiftung. So werden nicht nur städtische Mitarbeiter*innen, sondern auch Angestellte kooperierender Organisationen wie der MSLT an Laien-Defibrillatoren geschult.