Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies überreichte es ihr im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Vereins Häusliche Kinderkrankenpflege Marburg-Biedenkopf im Café Storchennest im Ebsdorfergrund. Petra Opitz war im Jahr 1986 Gründerin des Vereins, jahrelange Pflegedienstleiterin sowie Geschäftsführerin von 1986 bis 2015. 2011 wurde auf ihre Initiative hin der zusätzliche Arbeitsbereich „Sozialmedizinische Nachsorge" initiiert.
Spies erinnerte daran, dass bei Gründung des Vereins der Status häuslicher Pflege noch ein ganz anderer war, stationäre durchtechnisierte Medizin im Krankenhaus sei seinerzeit noch favorisiert worden, Ambulantisierung eher die Ausnahme gewesen. Zum Glück habe es Menschen gegeben, die zum Wohle „der Schwächsten, und das sind kranke Kinder" gesagt haben, „das wollen wir nicht so lassen". Die Geehrte charakterisierte der Oberbürgermeister als einfühlsam und immer mit Nachdruck für die Interessen des Vereins und der Kinder unterwegs.
Petra Opitz betonte sichtlich gerührt, die Ehrung gerne anzunehmen. „Aber nur stellvertretend für alle meine Mitstreiterinnen und Kolleginnen." Denn ohne sie, den Vorstand und alle Unterstützer wäre ihre Arbeit gar nicht möglich gewesen", strich sie heraus.
Der Verein Häusliche Kinderkrankenpflege Marburg-Biedenkopf stellt die bedarfsgerechte Versorgung akut und chronisch erkrankter Kinder sowie ihrer Familien sicher - von Pflegeberatungen in der heimischen Umgebung über die Betreuung von beispielsweise an Diabetes erkrankten Kindern in Kindergärten oder Schulen bis hin zu ambulanten Intensiv- und Palliativpflegen in der Universitätsstadt Marburg, im Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie in angrenzenden Gebieten. Die Kinder, die der Verein betreut, leiden zu einem hohen Prozentsatz an einer schweren chronischen Erkrankung. Hinzu kommen häufig noch eine körperliche oder geistige Behinderung sowie eine Anfälligkeit für zusätzliche akute Erkrankungen.
Der Verein ist als eine der zehn ersten deutschen Einrichtungen seiner Art bis heute Träger der Häuslichen Kinderkrankenpflege. Er leistet nicht nur fachliche Unterstützung bei medizinisch notwendigen Maßnahmen, sondern er gibt auch Hilfestellung beim altersgemäßen Umgang mit dem Kind und bei der Wiederherstellung eines geregelten Alltagsablaufs. Ein ganzheitlicher Pflegeansatz, die familienorientierte Pflege und die präventive Gesundheitsförderung sind wichtige Aspekte seiner Arbeit. Dabei dauern die Einsätze grundsätzlich nur so lange, bis die Eltern die notwendige Selbstständigkeit und Sicherheit bei der Versorgung ihres Kindes erlangt haben.