Die Pflanze wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts als Gartenpflanze nach Europa eingeführt und hat sich in den letzten 20 Jahren besonders an Flüssen, Bächen, Waldrändern und Straßen stark ausgebreitet.
Gefährlich ist diese Pflanze besonders durch ihren giftigen Pflanzensaft, der in großen Mengen insbesondere in den Stängeln vorhanden ist. Kommt er bei gleichzeitiger direkter Sonneneinstrahlung mit menschlicher Haut in Kontakt, führt dies innerhalb von 24 Stunden zu schmerzhaften verbrennungsartigen Rötungen und Blasenbildungen (fototoxische Wirkung).
Besonders Kinder sind gefährdet, weil die Pflanzen auf Grund ihres beeindruckenden Wuchses eine große Anziehungskraft auf sie haben und förmlich zum Spielen einladen.
Ein weiteres großes Problem ist, dass die Herkulesstaude durch ihren riesigen Wuchs, ihre gewaltige Samenproduktion (bis zu 100.000 Samen je Pflanze) und die Tatsache, dass sie nur wenige natürliche Feinde hat, andere heimische Pflanzen verdrängt.
Eine komplette Ausrottung der Riesenbärenklaus ist wohl nicht mehr möglich, seine Ausbreitung sollte aber verhindert werden.
Daher sollten Sie darauf verzichten, Riesenbärenklau als Gartenpflanze zu verwenden – denn dadurch ist das Problem erst entstanden.
Im Bereich öffentlicher Plätze - besonders dort, wo sich häufig Kinder aufhalten - und auch auf den stadteigenen Grundstücksflächen sorgt die Stadt Marburg für die regelmäßige Beseitigung des Riesenbärenklaus.
Auf privaten Grundstücksflächen ist die Stadt Marburg auf die Mithilfe der Grundstückseigentümer angewiesen.
Bei der Beseitigung sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Am effektivsten ist das Ausgraben der Pflanzen mit möglichst allen Wurzelteilen.
- Die Pflanzen abzumähen ist ebenfalls möglich, allerdings muss dies häufig wiederholt werden. Wirkungsvoller ist es, die Pflanze abzuschneiden, und zwar dann, wenn sie am Blühen ist, sich aber noch keine reifen Samen gebildet haben (erkennbar an der bräunlichen Färbung).
- Die abgeschnittenen Blüten und die Samen sowie die Wurzeln dürfen nicht auf den eigenen Kompost oder in die freie Landschaft, da aus den Samen noch nach Jahren neue Pflanzen entstehen können. Die Pflanzenteile können aber in die Biotonne entsorgt werden, da der Bioabfall in der Kompostierungsanlage in Marburg so stark erwärmt wird, dass der Samen sicher abgetötet wird. Auch die Entsorgung über die Restmülltonne ist möglich.
- Beim Umgang mit dem Riesenbärenklau ist es wichtig Schutzkleidung zu tragen, die alle Körperteile bedeckt (z.B. Regenjacke, festes Schuhwerk und lange Hose, Gummihandschuhe und Schutzbrille).
- Am besten arbeitet man bei bedecktem Himmel oder in den frühen Abendstunden, da dann die Sonneneinstrahlung geringer ist. Ist man trotzdem mit dem Saft in Kontakt gekommen, sollte man ihn sofort mit viel Wasser abwaschen.
Weitere Informationen erhalten Sie beim
Magistrat der Universitätsstadt Marburg
Fachdienst Umwelt- und Naturschutz, Fairer Handel, Abfallwirtschaft
- Untere Naturschutzbehörde
Am Plan 3, 35037 Marburg
Telefon: 06421/201 – 1127