© Freya Altmüller, i.A. d. Stadt Marburg
„Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist hoch. Sie haben sich überlegt, wie Sie dazu beitragen können, dass es mehr Betreuungsplätze gibt“, sagte Stadträtin und Bildungsdezernentin Kirsten Dinnebier während der offiziellen Eröffnung der neuen inklusiven Kita-Gruppe in der Bettina-von-Arnim-Schule. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Trägervereins, Roland Freitag, Verwaltungsleiter Volker Robeck und der Kita-Leitung Clairike Posthumus nahm sie an der Eröffnungsfeier, die im kleinen Rahmen stattfand, teil. Über den Zuwachs freuten sich auch für die Schulleitung Irene Weber und Benno Möller.
Die Stadträtin hob hervor, dass die Erfahrung des Trägers, des „Vereins für heilende Erziehung“, bei der Inklusion von Kindern mit Handicap für alle Beteiligten eine Bereicherung ist: „Durch Ihre gute Ausstattung und die pädagogische und personelle Fachlichkeit können auch Kinder mit schweren Beeinträchtigungen vom Angebot profitieren.“
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Die neue inklusive Kita-Gruppe bietet 16 Plätze für Kinder ab dem Alter von drei Jahren bis zum Schulanfang. Drei Plätze gibt es für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Aktuell besuchen elf Kinder die Betreuungseinrichtung, in der sie von drei Erzieherinnen, einer Jahrespraktikantin und einem Auszubildenden zwischen 7.30 und 16 Uhr betreut werden, berichtete Posthumus.
Der Verein ist auch Träger der Bettina-von-Arnim-Schule im Stadtwald. In deren Räumlichkeiten hat die Kindergartengruppe einen Platz gefunden. Der Wunsch nach einem Kindergarten habe schon lange bestanden – seit 25 Jahren, berichtet Posthumus. Sie dankte der Bettina-von-Arnim-Schule und Geschäftsführer Roland Freitag, der sich seit rund 15 Jahren dafür eingesetzt habe – nun sei der lang gehegte Traum endlich wahr geworden.
Freitag berichtete, dass zwischenzeitlich die mangelnde Nachfrage nach Kita-Plätzen ein Hindernis gewesen sei. Nun seien endlich alle Altersstufen unter einem Dach vereint – von den Oberstufenschüler*innen bis zu den Kindergartenkindern. Das Angebot auf Basis der Waldorfpädagogik verstehe sich nicht als exklusiv, sondern inklusiv. Daher stehe auch der Außenspielbereich, der in den vergangenen Monaten erst neugestaltet wurde, der Allgemeinheit zur Verfügung. Ein neues Klettergerüst, das am Tag zuvor fertig gestellt wurde, durften die Kinder während der Eröffnungsfeier zum ersten Mal ausprobieren.
Die Stadträtin würdigte das Engagement des Vereins: „Letztes Jahr ist der Verein auf die Stadt Marburg zugekommen und hat angeboten, auch Plätze für unter 6-Jährige zu etablieren. Räumlichkeiten in der Schule waren vorhanden, diese konnten ganz unkompliziert an die Bedingungen für Kinderbetreuung angepasst werden.“ Sie bedankte sich beim Träger für die Flexibilität und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren.
Unter dem Dach der Bettina-von-Arnim-Schule mit ihrem Grundschulzweig und ihrem heilpädagogischen Schulzweig finden nun auch Kinder ab drei Jahren einen Platz im Kindergarten. Auf dem Gelände leben Ziegen und Hühner, wodurch die Kinder „einen ganz unmittelbaren Kontakt mit Tieren erfahren“, so die Jugenddezernentin. „Auch die Lage des Geländes direkt am Wald eröffnet viele Möglichkeiten, Naturerfahrungen zu machen. So gibt es hier jetzt eine sehr gelungene Kombination aus Kontakt mit der Natur, einem anthroposophisch geprägten pädagogischen Ansatz und Unterstützung bei der Bereitstellung von Betreuungsplätzen“, lobte sie.