„Die Stadt Marburg steht für Achtung und Anerkennung – gegenüber allen Menschen“, betont Bürgermeister Wieland Stötzel. Als Anfang des Jahres die Kampagne „Keine Gewalt gegen Retter“ in den sozialen und lokalen Medien große Solidarität für Rettungskräfte zeigte und forderte, reichte das den Angehörigen der Marburger Feuerwehr nicht aus. Sie wollen mit ihrer Forderung weitergehen: „Es gibt Gewalt gegen Einsatzkräfte. Das ist eine Seite – aber das Thema trifft die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit. Dabei sollte Respekt gegenüber allen Menschen in unserer Gesellschaft selbstverständlich sein“, so Andreas Brauer, stellvertretender Marburger Feuerwehrchef.
Von der Feuerwehr kam daher die Idee, die Feuerwehrfahrzeuge mit großen Aufklebern zu schmücken, die Respekt für alle Menschen einfordern – und die gesamte Stadtgesellschaft für die Aktion mit ins Boot zu holen. „Nicht nur wir wollen Respekt und Anerkennung erfahren für unsere Arbeit und unser Engagement, sondern auch andere Organisationen und Menschen in unserem Gemeinwesen“, erklärt Feuerwehrchefin Carmen Werner.
Respekt ist die Achtung vor anderen Menschen und die Toleranz ihnen gegenüber. Werte, die für das bunte und vielfältige Marburg sehr wichtig sind – und die die Stadtverwaltung, die Stadtwerke und der DBM mit dem Logo „Marburg zeigt Respekt“ nochmal verstärkt nach außen tragen wollen. „Das Logo ist so gestaltet, dass sich viele Organisationen, viele Menschen in ihm wiederfinden können“, so Stötzel. „Sie alle sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.“ Die Stadt Marburg stellt Aufkleber und das digitale Logo zur Verfügung für alle, die ebenfalls an der Kampagne für Solidarität und Miteinander teilnehmen wollen. „So viele Menschen sind in Marburg für andere täglich im Einsatz – auch unsere Busfahrer*innen und die Kolleg*innen von der Müllentsorgung. Dafür gebührt ihnen Respekt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster. „Das gilt ebenso für die Mitarbeiter*innen des DBM, die den wilden Müll entsorgen, den die Menschen leider immer häufiger an den Lahnwiesen oder an öffentlichen Plätzen liegen lassen, und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unseres schönen Stadtbildes leisten“, ergänzt DBM-Betriebsleiter Joachim Brunnet.
Die Planungen für die Kampagne starteten bereits vor der Corona-Krise. Die Corona-Krise selbst hat aber in den vergangenen Monaten nochmal verdeutlicht, welche großen Leistungen die Mitarbeiter*innen beispielsweise im Gesundheitssystem und in der Lebensmittelbranche aber auch die vielen Ehrenamtlichen für die Gesellschaft bringen. „Auch die Mitarbeiter*innen der Stadt engagieren sich täglich für die Menschen. Das Team der Stadtverwaltung und des DBM ist dabei ebenso bunt und vielfältig, wie die Stadtgesellschaft selbst. Auch für ihre Arbeit wollen wir mit der Aktion Respekt einfordern – und zeigen, dass es uns wichtig ist, selbst auch den Menschen Respekt entgegenzubringen“, so der Gesamtpersonalratsvorsitzende Martin Kaiser. „Die Kampagne ist auch ein Dankeschön an alle Helden der Stadt, die diese Stadt in Ordnung bringen und deren Arbeit nicht immer gesehen wird. Ich hoffe, dass unsere Mitbürger*innen diese Arbeit in Zukunft noch mehr sehen und anerkennen“, ergänzte die Integrationsbeauftragte Xiaotian Tang.
„Ich gehe davon aus, dass unsere Gesellschaft noch besser und respektvoller wird, wenn wir diese Aktion jetzt starten“, so Goarik Gareyan, Vorsitzende des Ausländerbeirates. „Das Deutsche Rote Kreuz hilft und fragt nicht, wo jemand herkommt. Menschlichkeit und Respekt sind für uns schon immer wichtig. Deswegen sind wir als ehrenamtlicher Rettungsdienst gerne dabei und unterstützen diese Aktion“, betont Ulrich Welter, Leiter der Bereitschaft Marburg-Mitte des DRK Marburg-Gießen.
Auch in der digitalen Welt wird die Stadt Marburg mit dem Logo für Respekt im Umgang miteinander werben – denn auch dort wird der Ton rauer. „Wir wenden uns auf allen Ebenen gemeinsam gegen Gewalt und gegen Übergriffe. Denn allen Menschen gebühren unser Respekt und unsere Solidarität“, erklärt der Bürgermeister zusammen mit dem Gesamtpersonalrat der Stadt Marburg, mit der Bürger*innenbeteiligung, die das Handlungskonzept „Dialog und Vielfalt – gegen Rassismus, Ausgrenzung und Demokratiefeindlichkeit“ verantwortet; mit dem Ausländerbeirat, mit der Integrationsbeauftragten, mit den Stadtwerken, dem DBM und der Feuerwehr.
Alle, die mitmachen und ihren Respekt deutlich sichtbar bezeugen wollen, können sich Aufkleber in der Pressestelle im Rathaus abholen. Organisationen, die sich an der Kampagne beteiligen wollen, können sich ebenso an die Pressestelle wenden unter pressestelle@marburg-stadt.de.