Man muss die Hüllen nicht fallen lassen, um aufzufallen. Dieser Satz wird auf den Plakaten über einem Tier stehen, das je nach Tierart Streifen oder Punkte verliert. So fehlen bei einem Dalmatiner Punkte am Brustkorb. Dazu ist der Hashtag „sexism isn’t sexy“ – Sexismus ist nicht sexy – als Stempel aufgedruckt.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bekräftigt: „Die Stadt Marburg positioniert sich klar gegen jede Form der stereotypen, sexistischen und diskriminierenden Werbung in der Öffentlichkeit und sieht ihre Verantwortung diesbezüglich darin, alternative Werbemöglichkeiten aufzuzeigen.“
Sowie Dr.in Christine Amend-Wegmann, Leiterin des städtischen Referats für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung, unterzeichnete Oberbürgermeister Dr. Spies bereits 2021 die bundesweite Erklärung „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“.
Beide sind sehr erfreut darüber, die Kampagne gegen Sexismus in der Werbung aus München nun auch in Marburg zeigen zu können und auch in Marburg die Firma Ströer Deutsche Städte Medien das Vorhaben sponsert. Oberbürgermeister Spies verdeutlicht, dass Sexismus in der Gesellschaft weit verbreiteter und allgegenwärtiger sei, als es auf den ersten Blick scheint. „Dieser alltägliche Sexismus zeigt sich gerade in herabwürdigenden Werbemotiven, die Frauen auf ihren Köper reduzieren und sie zu reinen Objekten macht. Es ist wichtig, dass wir darüber aufklären und uns klar gegen sexistische Werbung positionieren“, so Spies.
© Anna Hubrich & Elena Faist, Macromedia Hochschule München„Mit der Kommunikation im öffentlichen Raum übernehmen wir und unsere Kunden als Werbungtreibende eine besondere Verantwortung. Wir setzen uns klar gehen jede Form von diskriminierender Werbung ein und schulen auch unsere Mitarbeiter, Kunden oder Mitglieder auf Verbandsebene in Workshops im Umgang mit diskriminierender Werbung. Aufklärungskampagnen wie die der Studierenden der Macromedia Hochschule helfen, die Thematik sichtbar zu machen und die Menschen im öffentlichen Raum für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren“, sagt Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH,
Dr.in Amend-Wegmann ergänzte: „Auch in Marburg sind leider immer wieder Werbeplakate zu sehen, welche Frauen als Objekte erniedrigen, getreu dem Motto „Sex sells“. Toll, dass die beiden Kunststudentinnen Elena Faist und Anna Hubrich mit ihrer Kreativität diesem Sexismus ein klares Signal entgegensetzen.“
Die Plakate sind das Ergebnis eines studentischen Plakatwettbewerbes im Rahmen einer Awareness-Kampagne gegen sexistische Werbung, eines Kooperationsprojektes von der Macromedia Hochschule in München und von Ströer. Schirmpatin der Kampagne in München war die Zweite Bürgermeisterin, Katrin Habenschaden. Ströer Deutsche Städte Medien, unterstützte auch in München das Projekt finanziell.
Die Gleichstellungsstelle Münchens und Harald Rotter sowie Dr. Freya Amann (beide Ströer) stellten die Kontakte her und brachten die Kampagne gemeinsam mit der Universitätsstadtsstadt Marburg reichweitenstark in den öffentlichen Raum.
Ein Semester lang konzipierten die beiden Studentinnen Elena Faist und Anna Hubrich die Kampagne inhaltlich und strategisch.
Die beiden Urheberinnen der Plakatkampagne waren von dem noch immer allgegenwärtigen Sexismus in der Werbung erschrocken: „Die Herausforderung bestand darin, Sexismus in der Werbung zu thematisieren, ohne selbst sexistische Motive zu reproduzieren. Das Konzept „Sexism isn’t sexy“ verdeutlicht, dass die Hüllen nicht fallen gelassen werden müssen, um aufzufallen. Die crossmediale Umsetzung mit dem Hashtag „#sexismisntsexy“ setzt zudem ein explizites, verbales Zeichen gegen Sexismus in der Werbung.“