© Stadt Marburg, Birgit Heimrich


















„Mit unserer Kampagne wollen wir zeigen, dass Marburg eine bunte Stadt ist, in der wir, egal woher wir kommen, gerne leben“, erklärte Aylin Yüsgülen vom Ausländerbeirat die Idee der Aktion. Im Juni hatte die gewählte Vertretung ausländischer Marburgerinnen und Marburger mit Unterstützung der Universitätsstadt zu einer Fotoaktion aufgerufen, bei der Einwohnerinnen und Einwohner unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sexueller Identität, mit und ohne Behinderung, unterschiedlicher Kultur und Religion sowie mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsame Bilder von sich haben machen lassen.
Das Ergebnis ist seit Montag in den Stadtbussen zu sehen: Auf Plakaten grüßen gutgelaunte Menschen und betonen das Gemeinsame. „Die Bilder sind so bunt wie die Stadt“, sagte Oberbürgermeister Spies beim Pressetermin in einem der rund 65 Stadtbusse, in denen die Plakate hängen. „Die Idee des Ausländerbeirats, zur Bundestagswahl überparteilich für Zusammenhalt zu werben und angesichts des Risikos, dass ausländerfeindliche Stimmungen hochkochen könnten, jeglicher Ausgrenzung eine klare Absage zu erteilen, unterstütze ich gerne“, sagte Oberbürgermeister Spies. „Marburg ist eine weltoffene, bunte, quirlige Stadt, in der wir tolerant miteinander umgehen“, so das Stadtoberhaupt, „egal, wer wir sind. Unsere schöne Stadt lebt von der Vielfalt der Menschen, die hier zuhause sind. Es ist dieser besondere soziale Zusammenhalt, der Marburg ausmacht“, betonte Thomas Spies. „Marburgerin und Marburger ist, wer das sein will.“
Nach der Aktion in den Bussen im August sind die verschiedenen Bilder im September an auf großen Plakatwänden in der ganzen Stadt sowie im Internet zu sehen. „Bei unserer Aktion zeigen ganz normale Menschen – Freunde, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, Familien –, dass Vielfalt eine Bereicherung für sie ist“, sagte Dr. Nkechi Madubuko, Projektverantwortliche und selbst Mitglied im Ausländerbeirat. „Es geht uns bei der Aktion um jede Form von Unterschiedlichkeit und um die Wertschätzung dafür“, betonte Madubuko.
Ob am Hauptbahnhof, an der Bushaltestelle oder am Parkhaus Pilgrimstein, als Autoaufkleber oder Fotoband am Erwin-Piscator-Haus – über die Stadt verteilt werde die Kampagne immer wieder präsent sein. Schon die Resonanz auf den Aufruf des Ausländerbeirats sei sehr positiv gewesen, die Kampagne bereits jetzt ein großer Erfolg, so Madubuko. Die rund 20 Motive für die verschiedenen Veröffentlichungsformate wurden aus Hunderten Fotos ausgewählt, berichtete die Projektleiterin. „Die rege Teilnahme und der Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger Marburgs, das Motto der Kampagne zu unterstützen, freut mich sehr. Das ist ein gutes Zeichen. Denn gerade in Zeiten von Wahlen werden oft Migrantinnen und Migranten als ,die Anderen‘ dargestellt, die Probleme machen“, so Madubuko.
„Solche Inhalte haben bei uns nichts zu suchen“, betonte Oberbürgermeister Spies. Deshalb sei er dem Ausländerbeirat sehr dankbar für die tolle Initiative, „weil wir das immer wieder klarstellen müssen“.
„Die gute Laune bei der Fotoaktion überträgt sich hoffentlich auch auf die Wahlbeteiligung“, waren sich Thomas Spies und Somayeh Mansouri, Geschäftsführerin des Ausländerbeirats, einig. „Das hofft auch die Vorsitzende des Ausländerbeirats, Goharik Gareyan“, sagte Mansouri und überbracht die Grüße Gareyans, die beim Pressetermin verhindert war. Eine hohe Wahlbeteiligung sei ein wichtiges Zeichen, „dass wir alle zusammengehören“, so Mansouri. Sie appellierte eindringlich, dass „wir uns alle für eine vielfältige, tolerante und solidarische Gesellschaft einsetzen gegen Parteien, die auf dem Rücken der zugewanderten und geflüchteten Menschen Wahlkampf betreiben“.
Weitere Informationen zum Ausländerbeirat gibt es unter www.ausländerbeirat-marburg.de/index.php/de/kampagne-wir-sind-marburg