© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Der Aufruf der EU zu der Städte-Mission ist wie für uns gemacht: Wir sind bereits große Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt gegangen, indem wir unter großer Beteiligung der Menschen in dieser Stadt das Klimaschutzkonzept 2030 entwickelt haben – und schon viele Teile umsetzen", so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Klimaschutz und Klimaneutralität erscheinen als eine riesige Aufgabe. Und die können wir nur alle gemeinsam lösen: Politik, Bürger*innen und Wirtschaft müssen an einem Strang ziehen. Das wird finanzielle und personelle Ressourcen binden – aber vor allem braucht es Mut, Engagement und viele kluge Ideen", betont das Stadtoberhaupt.
Die Stadt Marburg hat also bereits einen Plan und daraus schon einige Projekte umgesetzt, andere auf den Weg gebracht. Konsequent baut die Stadt Radwege und den ÖPNV aus, eigene Gebäude bekommen überall, wo es möglich ist, Photovoltaik und eine energetische Sanierung, die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft saniert ebenfalls – warmmietenneutral – und baut neu auf einem hohen energetischen Level, etwa mit Holzhäusern. Daneben gibt es auch noch viele Fördertöpfe, um auch die Marburger*innen beim Klimaschützen zu unterstützen: mit Photovoltaikanlagen, mit energetischer Sanierung oder mit einem E-Bike oder E-Lastenfahrrad. „Es geht eben gemeinsam besser, klimaneutral zu werden – nicht nur gemeinsam mit der Stadtgesellschaft. Sondern auch gemeinsam mit anderen Städten", so Spies. Ein wichtiger Baustein, der auf dem Weg gut unterstützen kann, ist dabei auch das Thema Smart City. Die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf arbeiten hier an einem Konzept, damit das geplante Wohngebiet an der Beltershäuser Straße ein Modell für eine Smart City wird.
Die Stadt Marburg bewirbt sich daher darum, Teil der EU Cities Mission und damit eine von 100 Städten in Europa zu werden, die sich gemeinsam ein Ziel gesetzt haben: bis 2030 klimaneutral zu sein. „Viele Städte stehen vor den gleichen oder zumindest ähnlichen Herausforderungen, wie wir. Deswegen ist es gut, wenn wir voneinander lernen, gemeinsam kreative und pragmatische Lösungen entwickeln und uns gegenseitig Tipps geben", erklärt OB Spies.
Die 100 europäischen Städte erhalten über die EU Cities Mission individuelle, maßgeschneiderte Beratung auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt. Die Beratung gibt es etwa in technischen, regulatorischen aber auch in finanziellen Bereichen, sowie einen Zugang zu EU-Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten. „Die fachliche Expertise, die maßgeschneiderte Betreuung und das Netzwerken sind uns sehr wichtig. Und da wir als Stadt nicht nur Willens, sondern schon engagiert auf dem Weg Richtung Klimaschutz fortgeschritten sind, bin ich auch zuversichtlich, dass wir in das EU-Programm aufgenommen werden", betont das Stadtoberhaupt.
Die 100 Städte, die an dem EU-Programm teilnehmen, sollen dann Vorbildcharakter für weitere europäische Städte haben, damit alle Staaten und Städte der EU ihr Ziel erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden. 30 ausgewählte Städte werden außerdem zusätzliche Unterstützung bei der Entwicklung einer kommunalen Strategie über eine digitale Plattform erhalten.