© Heiko Krause i.A.d. Stadt Marburg
„Die Krippenausstellung ist ein nicht mehr wegzudenkender Teil des Weihnachtsmarktes“, betonte OB Spies und ergänzte: „Und sie ist, obwohl sie jedes Jahr stattfindet, immer wieder eine der erfolgreichsten Ausstellungen in Marburg überhaupt.“ Vor vielen Jahren, so der OB, sei sie zur Belebung der Oberstadt ins Leben gerufen worden und über all die Jahre habe sich das Ehepaar Anna und Horst Vigelahn liebevoll um die inzwischen traditionelle und doch jährlich veränderte Ausstellung gekümmert, dafür wolle er sich herzlich bedanken.
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Horst Vigelahn hob hervor, dass sie immer gut vom Fachdienst Kultur unterstützt worden seien. Damit sich der Fachdienst mit einem eigenen Exponat beteiligen kann, überreichte er Marie-Christin Thomas, die im Fachdienst nun für die Ausstellung verantwortlich ist, eine Krippe aus den 1980er-Jahren mit Figuren in Marburger evangelischer Tracht. „Die Marburger Ausstellung ist nicht die Größte, aber die Schönste“, sagte Vigelahn. „Und ich bin sicher, dass der Fachdienst Kultur sie sehr gut weiterführt.“
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Krippen in großer und kleiner Form illustrieren nun wieder im Rathaus vielfältig die Weihnachtsgeschichte und erzählen von weihnachtlichen Brauchtümern in unterschiedlicher Weise, Form und Größe. Bürger*innen aus der Stadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf stellen etwa 90 Krippen leihweise zur Verfügung. Diese kommen aus Europa, Asien, Afrika sowie Süd- und Mittelamerika und zeigen, dass Maria, Joseph und Jesus in verschiedenen Ländern unterschiedlich dargestellt werden. „Die Geschichte ist überall die Gleiche“, so OB Spies, „aber sie wird auf ganz unterschiedliche Art interpretiert, es wird so dargestellt, wie es die Menschen bei sich zuhause sehen“. Und gerade das passe zu einer weltoffenen Stadt wie Marburg.
Nach der Eröffnung durch den Oberbürgermeister stimmte Prof. Dr. Marita Metz-Becker, Vorsitzende des Hauses der Romantik, mit einer Weihnachtsgeschichte auf die Krippenzeit ein. Sie las aus „Nussknacker und Mausekönig“ des romantischen Dichters E.T.A. Hoffmann. Anschließend sorgte der Universitätschor Marburg mit einem halbstündigen Programm für adventliche Stimmung. Das Publikum begeisterte er mit einem großen Repertoire, das von deutschen weihnachtlichen Klassikern wie „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Mach hoch die Tür“ über englischsprachige Lieder wie „Joy the World“ bis zum schwedischen Weihnachtslied „Jul, jul, strålande jul“ reichte.
Die Ausstellung ist im Großen Saal im Erdgeschoss des Rathauses bis einschließlich Freitag, 20. Dezember, täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Es wurde damit auf die Wünsche vieler Besucher*innen reagiert, sodass eine Stunde später, aber dafür eine Stunde länger geöffnet sein wird. Besondere Höhepunkte im Zeitraum der Ausstellung bildet am Mittwoch, 11. Dezember, ab 14 Uhr der Auftritt des Schulchors der Emil-von-Behring-Schule sowie das Marburger Oktett, das am Donnerstag, 12. Dezember, ab 19 Uhr Livemusik spielen wird. Des Weiteren wird Joachim Jähnel mit seiner Schnitzwerkstatt vom 5. bis 8. Dezember sowie ab Freitag, 13. Dezember, in der Ausstellung anzutreffen sein.