In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat ein mutmaßlich aus rassistischen Motiven handelnder Täter zehn Menschen und wohl auch sich selbst getötet. „Diese Tat ist der größte rechtsextremistische Anschlag seit der Wiedervereinigung. Hier sind verbrecherische Gedanken zu verbrecherischen Taten geworden“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern, die am Mittwochabend in Hanau ermordet wurden. Unser Mitgefühl gehört ihren Angehörigen und Freunden – und all denjenigen Menschen, die Angst haben, die sich bedroht fühlen. Wir stehen zusammen und wir tun alles, damit solche Verbrechen nicht wieder vorkommen. Und dazu sind wir alle gefordert, jeden Tag, zu jeder Zeit deutlich zu machen, dass wir Hass und Hetze, Gewalt, Ausgrenzung, Verfolgung und Diskriminierung in unserer Gesellschaft nicht dulden!", betont Spies.
Der Magistrat der Stadt Marburg ruft daher für Samstag dazu auf, gemeinsam der Opfer zu gedenken, das Mitgefühl mit ihren Angehörigen auszudrücken und „allen Menschen unter uns, die durch diesen Akt des Terrors in Angst versetzt wurden, deutlich machen: Sie sind nicht allein!“ Gemeinsam soll ein deutliches Zeichen der gesellschaftlichen Geschlossenheit gegen Rassismus und Rechtsextremismus gesetzt werden.
Um 12 Uhr beginnt am Erwin-Piscator-Haus eine Demonstration, die mit einer Mahnwache am Marktplatz endet. Auf dem Marktplatz werden Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Dekan Burkhardt zur Nieden und die Vorsitzende des Ausländerbeirats, Goarik Gareyan, sprechen. Die Stadt Marburg lädt alle Marburger*innen zu der Demonstration und Mahnwache ein, um gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen, Solidarität zu zeigen und zusammenzustehen gegen Rassismus, Terror und Gewalt.
Die Rathauserstürmung, die 3000 Schritte mit dem OB und dem Prinzenpaar durch die Oberstadt, der Oberstadtmarkt und das „Kultur mobil“ finden am Samstag nicht statt.