© Stefanie Profus, i.A.d. Universitätsstadt Marburg
Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie bietet Bewegung im Grünen eine gute Möglichkeit, an der frischen Luft und unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregelungen sowie der Kontaktbeschränkungen in der Natur Stress abzubauen oder besonders beanspruchte Muskelpartien zu trainieren. Das trägt nicht nur zur Gesundheitserhaltung und der aktiven Gesundheitsförderung bei, sondern kann auch Abwechslung für den Alltag bieten. In der Stadt Marburg entstanden dazu seit 2010 im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“ in Kooperation der Fachdienste Stadtplanung und Stadtgrün beispielsweise neue Slackline- und Boule-Plätze sowie Fitnesspfade. Bestehende Trimm-Dich-Pfade wurden teilweise erneuert.
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Einer dieser Fitnesspfade liegt im Naherholungswald Richtsberg und startet mit einer circa 1,5 Kilometer langen Route ab der Straße „Alter Ebsdorfer Weg“ mit einer kurzen Steigung und einem Ausblick über die interkulturellen Gärten. An Station eins lässt sich der Kreislauf mit Hilfe eines Crosstrainers in Schwung bringen. Danach führt die Route einen ruhigen schattigen Waldweg entlang bis zu einem „Lauftrainer“, der alle Vorteile des Laufens ohne das Risiko von Stoß- oder Belastungsverletzungen bietet. An Station drei werden dann erstmals viele Muskelgruppen beansprucht. Am Reck sind verschiedene Übungen des klassischen Turnens bis hin zu Klimmzügen möglich.
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Danach geht es um die Bauch-, Hüft- und Oberschenkelmuskulatur, die in einer intuitiven Form durch „sit ups“ trainiert werden kann. Es folgt ein „Beintrainer“ zur Stärkung der Kraft in Oberschenkeln und Waden. So ist mehr als die Hälfte der Route durch das ruhige und an Sommertagen oftmals sonnendurchflutete Waldstück bereits geschafft. Bänke laden zum kurzen Verschnaufen ein, bevor die zweite Hälfte der Route gemeistert werden kann.
An Station sechs, dem „Twister“, wird entweder stehend oder sitzend die Balance gefördert und die Rückenmuskulatur gestärkt. Über eine Treppenstation sind Besucher*innen eingeladen, in individuellem Tempo das Herz-Kreislaufsystem zu trainieren. Außerdem dient die Station als kleine Erinnerung, dass Treppensteigen eines der besten Trainings im Alltag bietet. Dem schmalen Pfad weiter folgend, geht es zu einem „Gleichgewichtstrainer“, der zwei Plattformen zum Stehen bietet. Eine der Plattformen hat eine harte Feder und die andere eine weiche Feder, so können durch das Balancieren des Eigengewichts auf einem Fuß beispielsweise die Fußknöchel und die Kniegelenke nach individuellem Bedarf trainiert werden.
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Dann finden sich mehrere in verschiedenen Höhen angebrachte Plattformen, die zum klassischen „Bocksprung“ anregen sollen. Unweit findet sich eine kleine Sitzgelegenheit, falls die Route in umgekehrter Reihenfolge erlaufen wurde und nach dem Anstieg eine kurze Verschnaufpause nötig ist. Der Fitnesspfad folgt nun einem leichten Gefälle und bietet auf halber Höhe noch einen „Hüfttrainer“. Mit Hilfe von Schwingungselementen für die Beine, kann die Rumpf- und Hüftmuskulatur gestärkt werden. Die Route schließt mit einer letzten Station, der „Brustpresse“, die den Brustkorbbereich sowie Schultern und den Trizeps trainiert. Das Tempo und die Anzahl der Übungen ist individuell wählbar und Hinweistafeln helfen bei der richtigen Benutzung der Geräte.
Weitere interessante Möglichkeiten zum Aktiv-Werden sind der Trimm-Dich-Pfad Hansenhaus, der Fitnesspunkt am Fuchspass in Waldtal oder der Fitnessparcours an der Friedrich-Ebert-Straße. Außerdem eröffnen zahlreiche Boule-Plätze die Möglichkeit für eine Partie des Kugelspiels, zum Beispiel in Bauerbach, an der Mühlenbergstraße in Cappel, in der Luise-Berthold-Anlage, in Moischt, im Northamptonpark, in Ockershausen, im Ludwig-Schüler-Park am Ortenberg, im Park am Landgrafenschloss, in Gisselberg sowie am Spielplatz Görlitzer Weg. Slacklinen ist außerdem möglich zwischen Baumplätzen auf den Lahnwiesen, im Northamptonpark sowie im Schlosspark.