© Luisa Feike, i.A.d. Stadt Marburg
Der Bedarf an Corona-Hilfsmaßnahmen ist in Marburg weiterhin groß. Auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie rufen täglich Menschen bei der eigens eingerichteten Corona-Hotline an. Aktuell beschäftigt die meisten Anrufenden die steigenden Infektionszahlen und Fragen rund um das Thema Impfungen. Neben Menschen, die Unterstützung oder einfach mal ein offenes Ohr benötigen melden sich auch weiterhin Freiwillige, die helfen wollen.
„Wir sind überrascht und begeistert, wie viele Marburger*innen immer noch und immer wieder bereit sind, einander in dieser Krise zu helfen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Trotz körperlichen Abstandsgeboten arbeiten wir bei unseren vielfältigen Angeboten mit den Bürger*innen zusammen: Sei es als Freiwillige, als Helfer*innen, oder als Fachkräfte und Multiplikator*innen, damit auch wirklich alle von unseren Angeboten hören.“
Für den Pflegepool, den die Stadt Marburg gemeinsam mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf betreibt, um Pflegeeinrichtungen bei personellen Engpässen kurzfristig zu unterstützen, haben sich mittlerweile 331 Helfer*innen angemeldet. Bisher haben neun Einrichtungen Personal aus dem Pflegepool abgerufen.
Außerdem vermitteln und begleiten die Universitätsstadt Marburg, die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf, das Beratungszentrum (BiP) mit der Alzheimer Gesellschaft, dem Caritasverband Marburg und dem Projekt „In Würde teilhaben“ (IWT) Marburg über die im März 2020 eingerichtete Corona-Hotline auch Freiwillige, die anderen Menschen aus Gründen des Infektionsschutzes oder wegen Quarantäne Unterstützung im Alltag anbieten - vor allem durch Einkäufe oder bei der Versorgung von Haustieren. Momentan haben sich dafür 287 Freiwillige gemeldet, die bisher 130 Marburger*innen helfen. Neben der Unterstützung zum Einkauf übernehmen Freiwillige auch weitere Aufgaben, etwa Fahrdienste für die Tafel oder digitalen Nachhilfeunterricht.
Die Marburger Corona-Hotline bietet auch ein „offenes Ohr“ für Menschen, die sich isoliert fühlen und Austausch suchen. Sie finden hier eine Möglichkeit für Gespräche und qualifizierte Beratung zum Umgang mit Lebenskrisen und Belastungssituationen wie Arbeitslosigkeit oder Trauer. Bei schwerwiegenden Fällen verweist „Marburgs offenes Ohr“ an die Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie.
Unter der Telefonnummer der Corona-Hilfe werden darüber hinaus die städtischen Impf-Lots*innen vermittelt. Die Lots*innen beantworten Fragen rund um die Corona-Impfung und unterstützen die Einwohner*innen bei der Anmeldung zu einem Impftermin. Sie haben schon 290 Anfragen bearbeitet, darunter Einzelpersonen und Ehepaare, die Fragen zu den Impfungen haben, Unterstützung bei der Vereinbarung eines Impftermins benötigen, oder eine Fahrt zum Impfzentrum brauchen.
Mehrere Angestellte der Stadtverwaltung stellen mit einem Fahrdienst sicher, dass Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit die lokalen Impfzentren erreichen können. Bereits 59 Fahrten haben die Impffahrer*innen der Universitätsstadt Marburg bisher gemacht – weitere 81 sind geplant. Auch der Fahrdienst ist über die Corona-Hotline erreichbar.
„Viele unserer Mitbürger*innen sind durch Corona-Krise besonders betroffen“, sagte Bürgermeister Wieland Stötzel. „Ich bin froh, dass wir ihnen mit unseren Angeboten helfen und das Leben ein bisschen erleichtern können. Unsere Angebote sind kostenlos und über die zentrale Rufnummer der Corona-Hotline ganz einfach zu erreichen. Scheuen Sie sich nicht, unsere Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen!“
Wer für sich selbst oder für Bekannte die Marburger Impflots*innen, Impffahrdienste oder die Corona-Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter 201-2000 oder per E-Mail coronahilfe@marburg-stadt.de anmelden. Marburger*innen, die bereits einen Impftermin haben und eine Impffahrt benötigen, sollten sich möglichst schnell nach der Terminvereinbarung melden, damit eine Fahrt geplant werden kann. Werktags von 10 bis 12.30 Uhr ist das Team der Corona-Hilfe für ein persönliches Gespräch direkt erreichbar. Auch Freiwillige können ihre Unterstützung unter den genannten Kontaktdaten anbieten.
Weitere Informationen rund um Corona sind zu finden unter www.marburg.de/corona und werden fortlaufend aktualisiert.