© Stadt Marburg, Tina EpplerAuf Einladung der Stabsstelle Altenplanung der Universitätsstadt Marburg und der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf stellen sich am Freitagnachmittag Marburger Initiativen, Gruppen, Gemeinwesenträger sowie das Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) mit ihren unterschiedlichen Angeboten vor.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies gibt zu Beginn in einem Einführungsvortrag zum Thema „Der Demografische Wandel und seine Auswirkungen auf Engagement und Initiativen“ Impulse. Als früherer Leiter der Enquetekommission demografischer Wandel im Hessischen Landtag will das Marburger Stadtoberhaupt das Publikum an seiner Expertise teilhaben lassen.
Die Lebenserwartung der Menschen ist gestiegen. Familie und Freundeskreis, Nachbarschaft und Stadtteil profitieren von den Ideen und dem Engagement Älterer. „Menschen ab der Lebensmitte sind heute eine große Stütze in unserer Gesellschaft“, betonte Dr. Petra Engel, Leiterin der Stabsstelle Altenplanung, bei der Vorstellung der Veranstaltung. Ohne ihren Einsatz fehlte nicht nur die Betreuung der Enkel und pflegebedürftiger Menschen in der Familie, es blieben auch Museen, Schwimmbäder, Kultur- und Schulprojekte ohne Verantwortliche und Mitwirkende.
Eine städtische Befragung Älterer in den Stadtteilen habe nicht allein Wünsche und Anregungen hervorgebracht, berichtete Doris Heineck von der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf, vielmehr hätten sich auch zahlreiche Nachbarschafts- und Beteiligungsprojekte zur Umsetzung des Gewünschten gegründet. Dort engagieren sich Menschen ab etwa 50 Jahren bis ins hohe Alter für sich und andere, miteinander und füreinander.
Entstanden sind Bürgercafés, Spaziergeh-Gruppen, eine Backgruppe, Mittagstischangebote, Beratungsstunden, Kreativ- Mitmach- und Bewegungsangebote, eine Theatergruppe, Vereine, Nachbarschaftshilfe, Begleitung und verschiedenste Begegnungsmöglichkeiten. Zahlreiche von ihnen, wie die Aktiven Bürger/innen Cappel (ABC), der AK Aktives Allnatal oder die Initiative „Gut Älterwerden in Ockershausen“, werden auf dem Marktplatz im TTZ vertreten sein und beantworten die Fragen der Besucherinnen und Besucher, so die Organisatorinnen. „Am Stand der Ortenberggemeinde kann man der Nähgruppe über die Schulter schauen, auch die Initiative Gemeinschaftliches Wohnen präsentiert sich mit einem Stand“, berichtete Heineck. Gemeinsam mit anderen aus ihrer Gruppe setzt sich Gabriele Kaufung für gemeinschaftliche Wohnformen ein, die nicht nur die Generation 55 plus, sondern auch Familien ansprechen.
Offener Nachmittag: „Man kann auch zwischendurch kommen“
Bereits 2013 war der Marktplatz der Nachbarschafts- und Beteiligungprojekte mit großer Resonanz zum ersten Mal veranstaltet worden. Nun haben Interessierte wieder Gelegenheit, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen sowie Rat und Hilfe zu finden. Der Johanniter- Besuchsdienst wird ebenfalls vor Ort sein, ergänzte Doris Heineck das vielfältige Programm.
Die Bedürfnisse ändern sich, Menschen werden flexibler und suchen nach Angeboten, die zu ihnen passen. „Und wenn es sie nicht gibt, werden sie heute eben gemeinsam mit anderen selbst erschaffen“, machten beide Organisatorinnen des Marktplatzes deutlich. Wenn Menschen miteinander in Kontakt stünden, fiele es zudem später leichter, Hilfe anzunehmen. Denn genau das sei für viele Menschen ein großer Schritt, weiß die Leiterin der Stabsstelle Altenplanung.
„Menschen wollen sich engagieren, mitsprechen und beteiligen“, betonte Engel. Die große Vielfalt dieser Gruppen wird am Freitag sichtbar und will entdeckt werden.
Rund 20 Initiativen haben sich bereits angemeldet, es sind noch Plätze frei. Wer sich mit seiner Idee oder Gruppe auf dem Marktplatz vorstellen möchte, kann sich bei der Stabsstelle Altenplanung melden. Telefonisch unter: (06421) 201 1845 oder per E-Mail an: altenplanung@marburg-stadt.de.