„In ihrem ehrenamtlichen Wirken verknüpft Dr. Elke Therre-Stahl künstlerisch-kreative Aspekte mit politischem Engagement und Fürsorglichkeit in vielen gesellschaftlichen Bereichen", heißt es in dem Empfehlungsschreiben der Stadt. Seit 2005 ist die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Stadtverordnete der Universitätsstadt Marburg und mit rund 25 Stunden pro Woche ehrenamtlich aktiv.
Dr. Elke Therre-Staal war aus Sicht der Universitätsstadt Marburg prädestiniert für die Auszeichnung. „Sie ist eine seit vielen Jahren unglaublich engagierte Frau, die sich mit ihren vielseitigen Begabungen für diejenigen einsetzt, die am Dringendsten Hilfe brauchen", so die Leiterin des Gleichberechtigungsreferats der Stadt Marburg, Dr. Christine Amend-Wegmann. Dabei hat sie besonders Frauen und Kinder im Blick.
2013 war sie Mitbegründerin des „Fördervereins für das Marburger Kultur- und Bildungszentrum mit Moschee". Bereits seit 2011 steht sie dem Förderverein „musica europa" vor, der inzwischen jährlich die Marburger Schlossfestspiele ausrichtet. In den vergangenen 16 Jahren hat es zahlreiche Ausstellungen von Dr. Elke Therre-Staal gegeben und mehrfach spendete sie Bilder zugunsten des Finanzierungsnetzwerks Zastra, das Marburger Mädchen-, Frauen- und Lesben-Projekte unterstützt. Innerhalb der Marburger Altenhilfe St. Jakob setzte sie sich für die Verbesserung der Altenheime in der Stadt ein und als Stadtverordnete ist sie, so das Gleichberechtigungsreferat, vor allem für soziale und ökologische Gerechtigkeit sowie für Barrierefreiheit, Inklusion und Integration engagiert. Und „nebenbei" ist die 73-Jährige auch noch zehnfache Großmutter und betreut regelmäßig sieben ihrer Enkelkinder, die in Deutschland leben.
Therre-Staal organisierte eine Zusammenarbeit zwischen dem lokalen Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit und dem „Haus Syrah", einem Schutzhaus für geflüchtete Frauen und deren Kinder sowie ein kostenloses pädagogisches Sportangebot für Jungen zwischen 12 und 14 Jahren. Gemeinsam mit anderen Frauen bietet sie im „Haus Syrah" eine Nachmittagsbetreuung für Kinder und eine ehrenamtliche ärztliche Sprechstunde an. Damit insbesondere auch Migrantinnen ermutigt werden, sich über das Schreiben eigener Texte auszudrücken, beteiligte sich Therre-Staal in Kooperation mit dem Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg im vergangenen Jahr an einer Lesung unter dem Titel „Lyrik, Prosa und Musik mit Migrantinnen" unter anderem durch einen musikalischen Beitrag.
In der Rotunde des Biebricher Schlosses würdigte der hessische Sozial- und Integrationsminister Stefan Grüttner am Internationalen Tag des Ehrenamts insgesamt 16 ehrenamtliche tätige Einzelpersonen und Gruppen als „lebendige Beispiele für den verantwortungsvollen bürgerschaftlichen Gestaltungswillen, ohne den unsere Gesellschaft sehr viel ärmer wäre".
„Mit ihrem hervorragenden und beispielgebenden Engagement hat sie einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen geleistet und dazu beigetragen, das ehrenamtliche Engagement im sozialen Bereich zu stärken", so der Minister. Seit 14 Jahren wird die Landesauszeichnung „Soziales Bürgerengagement" verliehen und alljährlich gehen rund 300 Bewerbungen ein.
Ausgezeichnet werden laut Ministerium neue Initiativen, deren Nachahmung wünschenswert ist, integrationsfördernde Leistungen im kommunalen, verbandlichen, kirchlichen oder nachbarschaftlichen Bereich ebenso wie Tätigkeiten, die die Bereitschaft von Kindern und Jugendlichen wecken, sich zu engagieren. Ebenso Initiativen, die eine Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich Familie und Senioren aktivieren und die bei der Entwicklung lokaler Unterstützerstrukturen ansetzen. In diesem Jahr lag der Fokus auf den beiden Bereichen „Reset" – Initiativen, die Jugendlichen einen Neuanfang und Begleitung bieten, um wieder Fuß zu fassen sowie unter dem Motto „Allein war gestern" auf Initiativen gegen Einsamkeit, insbesondere für ältere Menschen.