© Stadt Marburg, i. A. Heiko Krause
Wie Laura Müller vom Fachdienst Sport berichtete, wird die Anlage tatsächlich von allen Generationen genutzt. „Die Menschen können die Geräte auch einfach einmal mit Alltagskleidung nutzen“, erklärte sie.
Im Rahmen der Gesunden Stadt will Spies die Bürgerinnen und Bürger zu mehr Bewegung im Alltag motivieren und dafür Initiative ergreifen. „Denn nicht alle vorhandenen Plätze werden so gut frequentiert wie die Anlage im Gaßmann-Stadion“, so der Oberbürgermeister. „Und keiner geht alleine auf eine Boulebahn“, erklärte er. Es gehe deshalb darum, dass Menschen die Orte stärker gemeinsam nutzen, zugleich aber auch Neulinge zu Begegnungen mit anderen animieren. Deshalb will die Stadt die Nachbarschafts- und Beteiligungsprojekte stärker einbeziehen. „Kurze Wege, kleine Hürden“, sei das Motto, so Spies.
In vielen Stadtteilen bestehe der Wunsch nach Plätzen als Treffpunkt, so Dr. Petra Engel, die Leiterin der städtischen Altenplanung, in anderen bestehen sie schon. Doch auch unabhängig von solcher Infrastruktur könne man Angebote wie regelmäßige Treffs zum gemeinsamen Spazierengehen ausbauen, mit Menschen die als „Kümmerer“ für den Stadtteil stehen.
Deshalb hatte die Altenplanung zusammen mit der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf zu einer Ideenwerkstatt zum Thema „Mehrgenerationen- und Bouleplätze – Wege zu Begegnungen im Stadtteil, Chancen und Herausforderungen“ eingeladen. Rund 30 Interessierte sprachen über Begegnung, Austausch und Engagement für Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Dort gab Dr. Friederike Damm, Sportärztin und ehemalige Leiterin des betriebsärztlichen Dienstes beim Gesundheitsamt, wertvolle Tipps über ihre Erfahrungen mit dem Bouleplatz in Wittelsberg.
Öffentliche Werbung und Informationen über Angebote seien wichtig, ebenso persönliche Ansprache im Ort oder Stadtteil und Offenheit für Zuschauende und Neugierige. An festen Terminen müssten immer Ansprechpartner vor Ort sein. Um einen guten Zustand von Plätzen zu gewährleisten, sollten Bürgerinnen und Bürger Mitverantwortung tragen, erklärte Damm. Viele öffentliche Plätze eigneten sich für das Boulespielen, so Engel, die als Beispiel den Friedrichsplatz im Südviertel nannte. Weitere gelte es zu finden, um ohne große Regeln gemeinsam aktiv sein zu können.
Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei der Wunsch nach einfachen Schulungen geäußert worden, so Engel. Diese würden demnächst auch angeboten. Und abschließend betonte sie: „Wir wollen die Menschen motivieren, Anregungen geben und sie unterstützen, selbst etwas zu tun.“
Ein Flyer mit bereits bestehenden Plätzen kann auf der Seite der Stadt Marburg unter https://www.marburg.de/leben-in-marburg/umwelt-klima/stadtgruen/fit-im-gruenen/ heruntergeladen werden. Er soll noch um Plätze mit Mehrgenerationengeräten ergänzt werden.