© Simone Batz, Stadt MarburgEs ist wichtig, dass wir unseren Beitrag dazu leisten, Natur und Umwelt zu schützen, indem wir sie vom Müll und Unrat befreien“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier nach der Aufräum-Aktion an und in der Lahn, die gemeinsam vom Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) organisiert wurde. „Wir möchten auch dafür sensibilisieren, dass Müll erst gar nicht in die Lahn oder die Umwelt geworfen wird, denn das ist nicht nur ärgerlich, sondern vor allem schädlich für Flora, Fauna und Tiere“, fügte Dinnebier hinzu. Sie bedankte sich bei den rund 50 Freiwilligen und zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.
Das Bergen sperriger Gegenstände aus der Fahrrinne der Lahn durch Taucher*innen der DLRG hat eine lange Tradition. „Die Lahn ist unsere Lebensader, daher muss nicht nur der Rand der Lahn sauber sein, sondern auch das Wasser selbst“, sagte DBM-Betriebsleiter Jürgen Wiegand und ergänzte: „Deshalb haben sich DBM und DLRG vor mehr als zehn Jahren zusammengetan und organisieren die Aktion ‚Sauberhafte Lahn‘ seitdem gemeinsam.“ Seit es die Aktion ‚LahnCleanUp‘ gibt, findet diese gekoppelt mit dem Aktionstag „Sauberhafte Lahn“ statt, erläuterte Sonja Stender, die Organisatorin des Aktionstages vom DBM.
© Simone Batz, Stadt Marburg Im Wasser haben die Ehrenamtlichen der DLRG das Gebiet zwischen dem Wehr in Weidenhausen und dem Mensa-Steg abgesucht. „Der erste Fund war direkt ein Treffer – ein Betonklotz, in den zum Beispiel Straßenabsperrungsschilder gesteckt werden“, berichtete DLRG-Einsatzleiter Leander Heller. Er war gemeinsam auf dem Wasser unterwegs mit Marius Spruck, Taucheinsatzführer von der DLRG-Ortsgruppe Heuchelheim, welche die Marburger Ortsgruppe unterstützte. Ihr Boot war mit dem mobilen „side-scan sonar“ (Seitensichtsonar) der Heuchelheimer Ortsgruppe ausgerüstet. „Das Sonar zeigt dunkle Stellen auf dem Monitor an, wo Gegenstände sein könnten. Dorthin schicken wir gezielt die Taucher“, erläuterte Heller.
Zweieinhalb Stunden lang waren die Taucher Torsten Fischer und Holger Armbrüster in der Lahn unterwegs und suchten im Wasser nach Müll, der sich vorrangig an Brückenpfeilern sammelte. Weitere Ehrenamtliche der DLRG nahmen in einem zweiten Boot die gefundenen Gegenstände wie Smartphones, Autoreifen, Korbstühle, Einkaufswagen und eine komplette Sitzecke entgegen und brachten sie zum Sammelplatz am Ufer. © Sonja Stender, DBM
Für das Müllsammeln „an Land“ hatten sich die rund 50 Freiwilligen über die Homepage der Initiative „LahnCleanUp“ angemeldet. Der DBM stellte für das Abfallsammeln in Marburg wie jedes Jahr Papierzangen und Abfallsäcke für die Sammelteams zur Verfügung. Die Sammelnden fanden unter anderem einen Auto-Kindersitz, eine Eisenstange, Kleidungsstücke, Einweg-Grills und Grillanzünder sowie zahlreiche Zigarettenstummel. Der DBM sorgte anschließend für die fachgerechte Entsorgung der gesammelten Abfälle.
Auch wieder mit als Kooperationspartner dabei war der Verein Terra Tech Förderprojekte. Die Hilfsorganisation unterstützt viele Projekte überall auf der Welt. Von Terra Tech im Vorfeld akquirierte Sponsor*innen sorgten im Anschluss dafür, dass das Umwelt-Engagement vor Ort entsprechend in finanzielle Unterstützung für junge Menschen in Äthiopien umgemünzt wird. „Die sperrigen Teile und Müllsäcke haben wir im Anschluss auf der Waage des Servicehofs Am Krekel gewogen, um die Höhe der Spendensumme zu ermitteln“, erklärte Jürgen Wiegand. Dabei sind in diesem Jahr insgesamt 1200 Euro zusammengekommen.
© Sonja Stender, DBM Dank der Unterstützung der Vereinigung Marburger Kanufahrer, die in diesem Jahr zum ersten Mal mit eigenen Booten und dem Kinderfloß des Vereins zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit Marburg (bsj) für die Aktion „in See stachen“, reichte das Einsatzgebiet bis zum Wehrdaer Wehr. Allein zwischen Afföller und Wehr sammelten die engagierten Kanuten gemeinsam mit der Floßbesatzung 60 Kilogramm Müll. „Es ist großartig zu sehen, wie sich das Engagement von Jahr zu Jahr ausweitet und immer mehr Menschen bereit sind, sich für Umweltschutz vor Ort stark zu machen“, freute sich Sonja Stender.
Bei Interesse an einer selbst organisierten Sammelaktion können sich Bürger*innen an Sonja Stender vom DBM, (06421) 201-1693, Sonja.Stender@marburg-stadt.de, wenden.
Hintergrund:
Der Aktionstag „Sauberhafte Lahn“ findet in Marburg im Rahmen der landesweiten Aktion „Sauberhaftes Hessen“ statt, die mittlerweile Deutschlands größte Umweltkampagne ist. Seit dem Jahr 2002 mobilisiert diese jedes Jahr viele 10.000 Menschen aller Altersstufen in Hessen zum Sammeln achtlos weggeworfener Abfälle. Die Aktion „Sauberhafte Lahn“ in Kooperation mit dem „LahnCleanUp“ findet immer am zweiten Samstag im September statt. Die Aktion „LahnCleanUp“ ist Teil des „RhineCleanUps“, einer groß angelegten Kampagne, die sich der Reinigung des Rheins und seiner Nebenflüsse – und damit auch der Lahn – verschrieben hat. Die Umweltministerien der Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, durch die die Lahn fließt, haben jeweils die Schirmherrschaft für den „LahnCleanUp“ übernommen. Die Aktion „Sauberhaftes Hessen“ hat 2002 das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ins Leben gerufen. Die Universitätsstadt Marburg war als Gründungsmitglied des Vereins „Sauberhaftes Hessen“, vertreten durch den DBM der Stadt, von Anfang an mit dabei. Seitdem sammeln jedes Jahr bis zu 1000 Freiwillige im Stadtgebiet zu den verschiedenen Aktionstagen wie „Sauberhafte Lahn“, „Sauberhafter Schulweg“ oder „Sauberhafter Herbstputz“ Abfälle ein.
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