Fußgängersteg am oberen Richtsberg hat endlich einen Namen
© Heiko Krause Universitätsstadt marburg
„Regenbogenbrücke“ steht für die Vielfalt im Stadtteil
Marburg (). Seit den 1970er Jahren prägt die Fußgängerbrücke am oberen Richtsberg den Stadtteil. Sie bildet die Verbindung von der Sudetenstraße über die Straße Am Richtsberg zum Einkaufszentrum, den Räumen der Richtsberggemeinde und der Thomaskirche und wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Aber einen Namen, den hatte sie bisher nicht.
Das ist jetzt anders, an beiden Seiten des Steges steht nun weiß auf blau „Regenbogenbrücke“, und am Montag wurde er von Oberbürgermeister Egon Vaupel zusammen mit Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic, Bürgermeister Dr. Franz Kahle, Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer, sowie zahlreichen Vertretern aus Ortsbeirat und der Richtsberggemeinde symbolisch getauft.
Oberbürgermeister Egon Vaupel verwies darauf, dass sich der Ortsbeirat auf diesen Namen verständigt hat, nachdem zum 50-jährigen Jubiläum des Richtsbergs im vergangenen Jahr der Wunsch nach einer Benennung aus der Bevölkerung geäußert worden sei. „Jede Brücke in Marburg hat einen Namen“, betonte Johannes Lemmer, der die Anregung dazu gegeben hatte. „Und deshalb fand ich es wichtig, auch dieser Brücke einen Namen zu geben.“ Ortsbeirat und Festausschuss forderten die Teilnehmer der Feierlichkeiten auf, sich an der Namenssuche zu beteiligen.
Laut Auskunft von Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic haben die Richtsberger eine Vielzahl von Vorschlägen gemacht. Entschieden habe sich der Ortsbeirat letztlich für „Regenbogenbrücke“, „weil das für die vielen Kulturen, Religionen und Lebensformen hier steht und damit auch für die Vielfalt. Der Name soll dafür stehen, dass Toleranz und das gelungene Miteinander am Richtsberg auch in Zukunft unverändert bleibt“.
„Für den Regen hat das Wetter gesorgt“, scherzte Vaupel, „und für die notwendigen Farben die Besucher“. Wie Bürgermeister und Baudezernent Dr. Franz Kahle berichtete, sei der Steg 1972 als Betonbrücke gebaut worden. „1983 wurde die Brücke komplett überarbeitet, die Betonüberspannung entfernt und der Überbau als Holzkonstruktion auf den bestehenden Widerlagern neu errichtet“, so Kahle weiter.
Mehrere Sanierungen fanden statt. Zuletzt habe die Stadt das Bauwerk 2013/2014 für 150 000 Euro komplett saniert. Vor allem in Sachen Sicherheit sei einiges verbessert worden, ohne die Brücke optisch zu sehr zu verändern. „Früher ging es bei Regen hier ab, wie bei Glatteis“, so Dr. Franz Kahle. Beim Hirsefeldstegneubau über die Lahn beim Trojedamm habe die Universitätsstadt gute Erfahrungen mit Sandstreifen gemacht und das sei auch hier umgesetzt worden.
Laut Erika Lotz-Halilovic biete die „Regenbogenbrücke vor allem für Ältere und Kinder eine sichere Möglichkeit die Straße zu überqueren. Am Ende erleichtert ein Aufzug den Weg für Rollatoren oder Kinderwagen ins Einkaufszentrum. „Und die Brücke lockert auch den Baustil der 1960er und 1970er Jahre hier etwas auf“, sagte sie abschließend.