© Freya Altmüller, i. A. d. Stadt Marburg
„Das alte Sportheim entspricht nicht mehr den aktuellen Standards, es ist marode und befindet sich zudem im Überschwemmungsbereich der Allna“, erläuterte Stadträtin Kirsten Dinnebier die Gründe, warum das alte Sportheim der Spielvereinigung Grün-Weiß Haddamshausen nicht mehr genutzt werden kann. Doch die Abteilungen des Vereins sollten nicht ohne neues Domizil bleiben, daher hatte sich der Magistrat der Universitätsstadt Marburg dazu entschieden, den Bau eines neuen Sportheims finanziell zu unterstützen.
Gemeinsam mit Björn Backes, Leiter des Fachdienstes Sport, übergab die Sportdezernentin den Bescheid in Höhe von 200.000 Euro an Bernd Kraft, den Vorsitzenden der Spielvereinigung, die sich sehr dankbar zeigt: Die Pflege des Platzes übernimmt der Verein nun selbst für zehn Jahre. Neben Mitgliedern des Vereinsvorstandes freute sich auch Ortsvorsteher Heinz-Konrad Debus über die Bescheidübergabe.
Ende der 1960er-Jahre war das alte Heim errichtet worden, das so heute nicht mehr genehmigt worden wäre. Denn jedes Mal, wenn die angrenzende Allna über die Ufer trat, wurde das Gebäude überschwemmt. Die Planung für ein neues Heim begann Stadträtin Dinnebier zufolge schon im vergangenen Jahrtausend. Sportamtsleiter Backes erklärte, in Haddamshausen sei die Lage besonders: Viele Ämter und Behörden, wie beispielsweise die Wasserbehörde des Regierungspräsidiums Gießen, hätten bei der Planung mitzureden. Auch Bodenproben müssten genommen werden. Der untere Rasenplatz wird wegfallen und das alte Sportheim abgerissen. In beiden Bereichen soll dann künftig zur Renaturierung des Flusses ein Seitenarm der Allna verlaufen.
Mit den Bauarbeiten soll bereits Mitte September begonnen werden. Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf beteiligt sich mit zehn Prozent der förderfähigen Summe, die das Land Hessen festsetzt. Denn der Platz und das Vereinsheim werden von Fußballmannschaften weit über Haddamshausen hinaus genutzt. Das Land selbst beteiligt sich mit 90.000 Euro an den Kosten. Der Beitrag des Vereins ist auf 50.000 Euro angesetzt, hinzu kommen Arbeitsstunden von Vereinsmitgliedern und Helfer*innen. Die Kosten für das gesamte Gebäude einschließlich Erschließung, Außenanlage, Wand- und Bodenbeläge, technische Einrichtung und Ausstattung belaufen sich auf circa 473.000 Euro.
Das neue Gebäude wird höher liegen, direkt an der Landstraße, damit es nicht mehr zur Überschwemmung kommt. Zudem soll es mehr Umkleiden, mehr Toiletten, darunter auch eine behindertengerechte, geben. So sieht das Raumprogramm des neuen Gebäudes vier Umkleideräume mit zwei Duschräumen, einen Vereinsraum mit Küche und Kühlzelle, ein Vereinsbüro, WC-Anlagen, einen Schiedsrichterraum und einen Technikraum sowie Raum für Außengeräte vor. Der Vereinsvorsitzende Kraft erklärte, um das Projekt möglichst günstig zu halten, sei alles kompakt auf einer Fläche von 250 Quadratmetern geplant.