© Freya Altmüller, i.A.d. Stadt Marburg
„Die Fotograf*innen schenken uns wunderbare Augenblicke, sie lassen uns teilhaben an den Momenten, die sie hinter der Kamera erlebt haben“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier bei der Eröffnung der Vernissage in der vhs in der Deutschhausstraße 38. Sie lobte die Vielfalt und die künstlerische Kreativität, die in Marburg entstehe. Dennoch schauten die Fototage mit Gastfotografin Jennifer Kipke auch über den „lokalen Tellerrand.“
Cordula Schlichte, Leiterin der vhs, stellte die neun Ausstellungen vor, die sich im vhs-Gebäude über fünf Stockwerke verteilen. Spannend sei unter anderem die vielfältige Umsetzung. Die Bilder zeigten flüchtige Emotion bis hin zu ganz neuen Perspektiven – wie etwa im weiten Winkel fotografiert oder mit kurzer Belichtungszeit „schwebend“. „Ich finde es toll, wenn Bilder Ideen und Assoziationen wecken, aber mehr Fragen offen lassen“, so Schlichte.
© Freya Altmüller, i.A.d. Stadt MarburgIm Treppenhaus wird das Thema „Seriell“ von den Organisator*innen der Fototage gezeigt. Es finden sich je drei Bilder zu einem in sich geschlossenen Thema. Im vierten Stock ist die Ausstellung „Aus der Dunkelkammerzeit“ zu sehen. Dort werden Schwarzweiß-Fotografien aus den 1980er- und 90er-Jahren präsentiert, die von Teilnehmer*innen damaliger Fotokurse bei Rolf K. Wegst gefertigt wurden. Der Fotograf und Dozent Wegst ist auch noch mit der Schwarzweiß-Einzelausstellung „Alltagstheater“ im Erdgeschoß vertreten, die in die Straßen und Ecken von London „entführt“.
Im dritten Stock ist die Einzelausstellung „Momente“ des Dozenten Jan Bosch zu sehen, der damit einen Einblick in seine Theaterfotografie am Hessischen Landestheater gibt. Ebenfalls auf diesem Stockwerk ist die Ausstellung „Corona-Streets“ von Andreas Maria Schäfer zu sehen. Er nimmt die Betrachtenden durch seine Straßenfotografien mit auf seine Beobachtungsreise an den Anfang der Pandemie. Im zweiten Stock zeigen Sylvia und Jochen Heinis ihre gemeinsame Arbeit mit der Belichtungszeit 1/8000 und fangen damit sozusagen Stillleben im Fluge ein. Die Ausstellung trägt den Titel „In der Schwebe“.
© Freya Altmüller, i.A.d. Stadt MarburgDie Gruppenausstellung der FotoCommunityMarburg, Kooperationspartner der Fototage der vhs, ist im ersten Stock zu sehen und trägt den Titel „Licht und Schatten“. Die Aussteller*innen widmen sich damit der Essenz der Fotografie, die genau damit arbeitet. Ebenfalls im ersten Stock ist die Ausstellung „Im weiten Winkel“ des Sondergastfotografen Thomas Dimroth zu sehen, der schon im Titel seiner Ausstellung darauf hinweist, wie seine Fotografien entstanden sind. Im Atelier im Erdgeschoss präsentiert die Hamburger Gastfotografin Jennifer Kipke ihre Ausstellung „Ein brüchiger amerikanischer Traum“. Ihre Bilderwelten aus Salton Sea in Südkalifornien weisen ein einheitliches, natürliches Lichtkonzept auf, was ein wenig an die 1980er-Jahre erinnert.
Die Ausstellungen in den Fluren können während der Öffnungszeiten der vhs mit Maske besichtigt werden. Die Bilder in den Seminarräumen sind nur nach Absprache außerhalb der Kursangebote zugänglich. Bis Ende Februar 2022 hängen die Fotos.
Zu den Fototagen gab es auch wieder Vorträge: Rolf K. Wegst nahm die Zuhörer*innen dabei mit nach London in sein „Alltagstheater“ und Andreas Maria Schäfer präsentierte die Fotohistorie im Spiegel von 100 Jahren vhs Marburg. Auch in diesem Jahr fand darüber hinaus wieder der beliebte Publikumspreiswettbewerb statt, bei dem die Besucher*innen die Möglichkeit hatten, ihre Lieblingsbilder zu benennen. Die drei beliebtesten Bilder werden in den nächsten Tagen auf der Fototage-Website veröffentlicht (https://fototage-marburg.de/), die Gewinner*innen der Gutscheine für vhs-Kurse werden angeschrieben.
Bis zum 12. September ist die vhs montags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet. Bei Kursbetrieb (ab 13.September) ist die vhs von 9 bis 20 Uhr immer offen.