„Es ist wichtig, dass wir stets genügend Blutreserven zur Verfügung haben, deshalb spende ich heute aus voller Überzeugung mein Blut“, sagt Marburgs Stadtoberhaupt Dr. Thomas Spies. Während das Blut abgenommen wird ergänzt er: „Besonders in der Sommerzeit werden die Blutreserven in unseren Kliniken knapp. Anlässlich des Weltblutspendetags möchte ich die Marburger Bürgerinnen und Bürger daher zur Blutspende motivieren. Sie alle können damit Leben retten“. Ein Ziel des Stadtoberhauptes ist es, das Versorgungsangebot und die gesundheitliche Präventionsarbeit in der Universitätsstadt auf ein noch höheres Niveau zu heben – dafür hat er bei der Stadt das Projekt „Gesunde Stadt“ ins Leben gerufen. Die gute Verfügbarkeit von Blutreserven gehöre selbstverständlich auch zu einer guten Versorgung.
Am Universitätsklinikum in Marburg werden pro Jahr etwa 18.000 Blutkonserven gespendet. Dem stehen Menschen in Notsituationen gegenüber – die beispielsweise zu früh geboren sind, unter einer Tumorerkrankung leiden oder einen Unfall hatten. Diese Patientinnen und Patienten sind oft dringend auf eine oder mehrere Bluttransfusionen angewiesen. „Eine Bluttransfusion ist am Klinikum nahezu alle 30 Minuten erforderlich. Summa summarum sind das 20.000 Blutkonserven im Jahr. Ist keine solche Konserve verfügbar, sind medizinisch dringliche Maßnahmen nicht durchführbar“, betonte Professor Dr. Ulrich Sachs, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Transfusionsmedizin am Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). „Damit dies nicht passiert, müssen unter großem Aufwand Blutkonserven von anderen Spenderdiensten beschafft werden, wenn das lokale Spendeaufkommen nicht ausreichend ist“, so Sachs weiter. „Wir begrüßen die heutige symbolische Aktion daher ganz besonders und würden uns über viele Neuspenderinnen und -spender sehr freuen“, so der Transfusionsmediziner hoffnungsvoll. „Wir möchten die heutige Gelegenheit auch dafür nutzen, uns im Namen von Uniklinikum und Universitätsstadt Marburg bei allen Spenderinnen und Spendern recht herzlich zu bedanken. Bitte bleiben Sie uns auch weiterhin treu“, sagte Sachs abschließend.“
Die Versorgung mit Blutspenden wird nach Auskunft des UKGM ständig schwieriger. Durch den demografischen Wandel stehen immer weniger Menschen im spendefähigen Alter (18 bis 68 Jahre) zur Verfügung. Doch die Zahl der Personen, die auf ein Blutprodukt angewiesen sind, steigt.
Adresse der Blutspende
Universitätsklinikum Marburg (UKGM)
Blutspende im Mutter-Kind Zentrum, Ebene -2
neben Eingang zum Kreißsaal
Baldingerstraße
35043 Marburg
Tel. 06421 58-64492
Spendezeiten
Montag, Donnerstag und Freitag: 8 bis 15.30 Uhr
Dienstag und Mittwoch: 12 bis 18 Uhr
Am 30. August zwischen 11 Uhr und 15 Uhr kann auch in Marburgs Innenstadt Blut gespendet werden. Interessierte Spender finden das mobile Blutspendeteam des UKGM Zeit in der Barfüßerstraße 11. Optional gibt es noch einen weiteren Termin am 13. September zwischen 11 und 15 Uhr in der 1 Etage in den Räumen der Agentur für Arbeit, Afföllerstr. 25, 35039 Marburg. Weitere Informationen zum Blutspenden in Marburg unter www.ukgm.de.
Voraussetzungen für die Blutspende
- Mindestalter: 18 Jahre
- Erstspender: 18 bis 60 Jahre
- Mindestkörpergewicht: 50 Kilogramm
- Zur Feststellung der Identität und der gültigen Adresse: Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses mit Aufenthaltstitel im Scheckkartenformat mit Lichtbild, Dienstausweis der Polizei oder Bundeswehr
- sich gesund fühlen
- vor der Spende ausreichend essen und trinken
- Spenderfragebogen eigenständig und ohne fremde Hilfe verstehen und ausfüllen
Zum Aktionstag
Am 14. Juni wurde Karl Landsteiner (1868 - 1943) geboren, der Entdecker der Blutgruppen. Der österreichisch-amerikanische Pathologe, Serologe und Nobelpreisträger läutete mit dieser bahnbrechenden Entdeckung die Geburtsstunde der modernen Transfusionsmedizin ein. Damit weltweit komplikationsfreie Transfusionen möglich sind, bedarf es abertausender freiwilliger Spender. Bei einer Blutspende werden der Person üblicherweise 500 Milliliter entnommen. Der Aktionstag zur Blutspende dient dazu, die Spender zu ehren, ihnen zu danken und erneut zu Blutspenden aufzurufen.
Für die Sicherheit gespendeter Blutkonserven setzen sich weltweit vor allem vier Organisationen ein. Sie riefen im Jahr 2004 den 14. Juni zum Weltblutspendetag (englisch World Blood Donor Day) aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin (ISBT), die Internationale Förderung der Blutspendeorganisationen (FIODS) und die Internationale Organisation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften(IFRK) sind die Initiatoren dieses Tages.