© Heiko Krause, Stadt MarburgDer Stadt sei es wichtig, mit den lokalen Unternehmen gut zusammenzuarbeiten, denn die seien es, die Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Neuansiedlungen kämen dann automatisch. In der heutigen Zeit sei darüber hinaus aber auch regionales Denken wichtig. Da passe es sehr gut, dass jetzt ein Gießener Unternehmen in Marburg investiere.
Unternehmer Frank Sommerlad verwies darauf, dass der "SOMIT-Markt" im Kaufpark Wehrda bereits seit elf Jahren an dem Standort ist, und das sehr erfolgreich. Nachfrage und Kundenwünsche hätten sich jedoch mit der Zeit verändert, die jetzige Verkaufsfläche und das Warensortiment seien nicht mehr ausreichend, weshalb sich das Unternehmen entschlossen habe, neu zu bauen.
Der von der Stadt in Auftrag gegebene "Masterplan Einzelhandelsentwicklung für die Universitätsstadt Marburg" habe bereits 2009 festgestellt, "dass der Standort Marburg "für großflächige Küchenanbieter und kleinere Mitnahmekonzepte interessant und geeignet ist", so Sommerlad, dem trage man jetzt Rechnung. Eine zusätzliche Verträglichkeitsprüfung aus diesem Jahr habe das bestätigt. Die Kunden investierten gerne in die Ausstattung ihrer Wohnung, insbesondere in Küchen, die immer mehr in den Wohnraum verlagert werden.
Wolfgang Liprecht, Stadtentwicklungsreferent vom Referat für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung der Universitätsstadt Marburg, und Reinhold Kulle, Fachdienstleiter Stadtplanung und Denkmalschutz, sagten, dass durch die frühzeitigen Planungen seitens der Stadt potentielle Investoren auf der einen Seite Handlungssicherheit erhielten, aber eben auch wüssten, wo sie Rücksicht nehmen müssen. Vaupel lobte in diesem Zusammenhang die effektive Arbeit der Verwaltung auch im Hinblick auf die Gespräche mit Sommerlad, die die jetzige Bekanntgabe des Projekts so schnell ermöglicht haben.
© Heiko Krause, Stadt MarburgDas mit etwa 9600 Quadratmetern passende Grundstück für den Neubau mit guter Verkehrsanbindung wurde in der Afföllerstraße gegenüber der Auffahrt Nord zu Bundesstraße 3 gefunden. Dort sollen laut Auskunft Sommerlads auf zwei Stockwerken insgesamt 4735 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen, 3243 für "SOMIT" und 1500 Quadratmeter, auf denen bis zu 60 Küchen angeboten werden können. Hinzu kommt ein Möbellager. Vor dem neuen Markt entstehen 75 Parkplätze. Durch die Erweiterung würden zudem bis zu 15 weitere Arbeitsplätze geschaffen, so Sommerlad.
"Wir sollten ein Stück weit Lokalpatrioten sein", betonte der bisherige Grundstückseigentümer Manfred Schwarz vom Autohaus Nord. "Wir hatten zum Teil weltweit agierende Interessenten", berichtete er. Den Zuschlag habe dann aber Sommerlad erhalten. Schwarz hob hervor, dass ein größeres Angebot in Marburg für die Verbraucher immer interessant sei. Denn hier und nicht über das Internet zu kaufen schone Ressourcen und die Umwelt.
Mit dem Bau begonnen werden soll laut Wunsch Sommerlads im Mai bis Juni 2016. Die Bauanträge würden derzeit vorbereitet. Nach einem halben Jahr Bauzeit könnte dann Anfang 2017 die Neueröffnung gefeiert werden. Parallel soll laut Auskunft Vaupels an der Abfahrt auch zur sicheren Anbindung des neuen Möbelhauses ein Kreisel gebaut werden. Diese Maßnahme muss noch mit Hessen-Mobil abgesprochen werden.