© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg
Es riecht nach Popcorn und Apfelschorle, aufgeregte Kinderstimmen erfüllen den Kinosaal im Cineplex Marburg. Doch heute gibt es keinen Hollywood-Streifen zu sehen, sondern nur regionale Stars, und zwar die Kinder und Jugendlichen Marburgs. Die engagieren sich nämlich schon in jungen Jahren und formen ihre Stadt mit: Wo das geht? Im Kinder- und Jugendparlament der Stadt Marburg. Seit der Pandemie wurde der Kinosaal zum Sitzungssaal des Marburger KiJuPa. Kleine und große Entscheidungen wurden dort getroffen und dem Magistrat vorgetragen. Dabei sind die Abstimmungen im KiJuPa ebenso laut und chaotisch wie leise und geordnet: Klatschen, Trampeln, Winken mit den Karten – das Stimmungsbild muss klar sein.
Zum Start der ersten Sitzung des 13. KiJuPa wurden sie durch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Nadine Bernshausen und Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner begrüßt. „Sehr geehrte Damen und Herren, geehrte Delegierte – und ich finde, das ist eine sehr passende Anrede für euch, denn ihr habt eure Vertreter*innen gewählt und/oder euch zur Wahl stellen lassen. Dazu gehört eine Menge Mut und vor allem für diejenigen, die gewählt wurden, das Vertrauen eurer Mitschüler*innen“, sagte OB Spies, der die KiJuPaler*innen im Namen des Magistrats begrüßte. Der OB dankte den Mitgliedern des 12. KiJuPa für die tolle Zusammenarbeit, die guten Ideen und die konstruktiven Diskussionen, ohne sich dabei zu streiten. „Manchmal wünscht man sich, dass sich die Erwachsenen davon eine Scheibe abschneiden“, sagte der OB mit einem Augenzwinkern. Zudem wünschte er dem 13. KiJuPa in seiner Amtszeit viel Spaß sowie spannende Erfahrungen und betonte, dass sich die Mitglieder gerne jederzeit mit sämtlichen Fragen an den Magistrat wenden können.
© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Die Stadtverordnetenvorsteherin erklärte, dass die Anträge, die die Mitglieder des KiJuPa stellen, in die Stadtverordnetenversammlung kommen. In dem Zuge lud Neuwohner das KiJuPa auch gleich ein, eine der Sitzungen zu besuchen. Zudem erklärte sie, dass das KiJuPa einmal im Jahr einen Bericht über die Arbeit des Kinder- und Jugendparlamentes in der Stadtverordnetenversammlung vorstellt.
Schließlich hieß auch Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Nadine Bernshausen die KiJuPaler*innen herzlich willkommen und erklärte ihnen, worum es in der Sitzung geht, nämlich die Wahl des neuen Vorstandes. „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen wie ihr engagieren und mit wachen Augen durch ihre Kommune gehen. Denn nur dann könnt ihr eure Ideen und eure Beobachtungen mit einbringen und Dinge in eurem Sinn verändern. Ich freue mich schon sehr auf den Austausch mit und die Inspiration durch euch“, sagte Nadine Bernshausen.
© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Das KiJuPa in Marburg gibt es bereits seit 1997 und ist somit das älteste Kinder- und Jugendparlament in Deutschland. Eine weitere Besonderheit des Marburger KiJuPas: das Parlament verfügt über ein eigenes Budget, das es für Projekte, Workshops, Ausflüge und vieles Weitere verwenden kann. So hat das 12. KiJuPa beispielsweise eine Fahrt nach Burg Hessenstein unternommen, zu der auch das 13. KiJuPa fährt, damit sich die Mitglieder untereinander kennenlernen. Zudem wendete sich das 12. KiJuPa vor allem den Themen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes zu: mit einem Radioprojekt und der Kampagne „Ensemble pour le clima“ („Gemeinsam für das Klima“) mit den Partnerstädten Sfax und Poitier, für die das KiJuPa mit dem ersten Platz beim Hessischen Partizipationspreis ausgezeichnet wurde. Zudem besuchten die Mitglieder den Wertstoffhof, die Stadtwerke und nahmen an verschiedenen Aktionstagen teil, wie dem Demokratietag oder den Weltkindertag. Die Schwerpunkte des 12. KiJuPa, die sie in den KiJuPa-Treffs diskutierten, bildeten die Themen Schule, Klimaschutz, Integration, Vernetzung und Freizeitgestaltung. Mehr Informationen zu den Aktionen des KiJuPa gibt es unter www.kijupa-marburg.de.
© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Nachdem das 12. KiJuPa seinen Bericht beendet hatte und verabschiedet wurde, wählten die Mitglieder des 13. KiJuPa ihren neuen Vorstand. Friederike Könitz vom Fachdienst Jugendförderung erläuterte den Wahlvorgang. Und dann ging es auch schon los. Im Vorstand sind immer zehn Mitglieder. Das 13. Kinder- und Jugendparlament wählte in den Vorstand: Lasse Wenzel als Vorsitzenden, Magdalena Hescher als seine erste Stellvertreterin und Niclas Peters als zweiten Stellvertreter, Marc Riehl als Schriftführer und Johanna Stark als stellvertretende Schriftführerin. Beisitzende im Vorstand sind: Qays El-Hamdan, Kilian Behrens, Vada Fräbel, Lilli Münch und Charlotte Lenz.