© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Der Versammlungsraum der Richtsberggemeinde war gut gefüllt, rund 60 Bürger*innen sind dem Aufruf der Universitätsstadt Marburg gefolgt und haben sich zum Ideen-Brunch zusammengefunden. Auf sechs Tischen lagen Stifte, Papier und Info-Materialien zum Stadtteilfonds; im Gang war ein Frühstücksbuffet mit allerlei Köstlichkeiten angerichtet. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies freute sich, dass so viele Bürger*innen gekommen waren. „Der Stadtteilfonds ist kein Fertigpaket aus dem Rathaus. Sie selbst sollen entscheiden, was Sie mit den 5000 Euro hier im Stadtteil realisieren möchten – einfach und unbürokratisch“, betonte das Stadtoberhaupt. „Und Sie wissen oftmals auch viel besser Bescheid, wo etwas verbessert werden kann. Zum Beispiel, wo Ihnen beim Spazieren eine Bank fehlt. Der Richtsberg ist ein bunter, lebendiger Stadtteil und wir laden Sie dazu ein, ihn auf der Grundlage Ihrer eigenen Ideen und Erfahrungen noch schöner zu machen.“
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Bürgermeister Wieland Stötzel hieß als Vorsitzender der Richtsberggemeinde alle Teilnehmer*innen willkommen. Er betonte die Wichtigkeit von Aktivitäten im Stadtteil und lobte die Richtsberggemeinde für ihr vielfältiges Engagement. Im Anschluss berichtete Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic von vorangegangenen Entwicklungen, zum Beispiel, dass es im Rahmen des Bund- und Länderprogramms „Soziale Stadt“ bereits eine Stadtteilkonferenz und Bürger*innenbeteiligung gegeben hatte, an die der Stadtteilfonds nun anknüpfen kann.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Durch das Programm des Ideen-Brunch führte Dr. Griet Newiger-Addy, Leiterin der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung mit Unterstützung von Projektmanager Sebastian Heidrich. Im ersten Teil der Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden mit ihren jeweiligen Tischnachbar*innen aus und entwickelten Vorschläge, die sie mit Zetteln an Pinnwänden anbrachten. Im zweiten Teil wurden diese dann präsentiert und Interessierte haben sich direkt für gemeinsame Projektideen zusammengefunden. Die Ergebnisse waren vielfältig. Ein Vorschlag, der aus mehreren Gruppen kam, ist die Einrichtung eines Second-Hand-Ladens beziehungsweise einer Kleidertausch-Initiative. Hierfür fanden sich auch bereits einige Interessent*innen, die sich um die Umsetzung kümmern wollen. Auch die Anregung, ein Stadtteilfest oder einen Tag der Musik zu veranstalten, fand breiten Zuspruch. Weitere Projektideen waren Sauberkeitsaktionen, eine mehrsprachige Stadtteilbibliothek und die Bildung eines Netzwerkes, um ältere Menschen bei Einkäufen und Arztbesuchen zu unterstützen. Viele Bewohner*innen wünschen sich außerdem eine Umgestaltung des Christa-Czempiel-Platzes. Dieser sei ein zentraler Treffpunkt im Viertel und könne durch mehr Grün, einen neuen Brunnen oder Spielgeräte attraktiver gemacht werden.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Zum Schluss wurden noch fünf zufällig ausgewählte Freiwillige in die Stadtteiljury berufen. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Ortsbeirat, Richtsberggemeinde, Elternbeirat der Astrid-Lindgren-Schule und weiteren Akteur*innen entscheiden sie über die Mittelvergabe für die Projekte. Umgesetzt werden diese dann von den Bürger*innen, die dabei von dem Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) und der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung beraten werden. Pia Gattinger vom BSF nimmt die Anträge entgegen und kündigte ein erstes Jurytreffen für Ende März/Anfang April an.
Informationen zum Projekt Stadtteilfonds:
Stadtteilfonds ist ein Pilotprojekt, bei dem die Universitätsstadt Marburg vier Stadtteilen jeweils 5000 Euro in diesem und im folgenden Jahr zur Verfügung stellt, um Aktivitäten von Bürger*innen zu finanzieren. Es wird von der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung der Stadt Marburg in den Stadtteilen Richtsberg, Hansenhaus/Glaskopf/Südbahnhof, Altstadt und Wehrda umgesetzt.
Die Auftaktveranstaltung in Wehrda findet am Freitag, 20. März, statt. Anträge für den Stadtteilfonds Hansenhaus/Glaskopf/Südbahnhof können noch bis Freitag, 31. Januar, gestellt werden. Der Stadtteilfonds Altstadt wird eng mit der Entwicklung des Zukunftskonzeptes Oberstadt verzahnt. Anträge für den Stadtteilfonds Altstadt können bereits jetzt bei der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung gestellt werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.marburgmachtmit.de/page/stadtteilfonds und bei Sebastian Heidrich, (06421) 201-1040, marburgmachtmit@marburg-stadt.de, und Dr. Griet Newiger-Addy, (06421) 201-1317, griet.newiger-addy@marburg-stadt.de, von der Koordinierungsstelle Bürger*innenbeteiligung.