Das Land Hessen hat Abiturprüfungen in den Einzelsportarten Leichtathletik und Schwimmen erlaubt. Die Stadt Marburg und die Mitarbeiter*innen der Fachdienste Sport und Städtische Bäder haben daher in den vergangenen Tagen Vorbereitungen getroffen, damit die Schüler*innen ihre Prüfungen im Georg-Gaßmann-Stadion und im Schwimmbad in Wehrda machen können. Darüber hinaus ermöglicht die Stadt schon jetzt, dass die jungen Sportler*innen dort trainieren und sich bestmöglich auf die Prüfungen vorbereiten können – unter Einhaltung der momentan vorgegebenen Hygiene- und Abstandsregelungen.
„Diese jungen, sportbegeisterten Menschen haben sich schon sehr lange und intensiv auf die Sportprüfungen vorbereitet. Nun hat wenigstens ein Teil von ihnen die Möglichkeit, unter realen Prüfungsbedingungen auf den Sportstätten zu trainieren und überhaupt eine Sportprüfung abzulegen“, so Stadträtin und Sportdezernentin Kirsten Dinnebier.
Um das zu ermöglichen, haben Björn Backes, Leiter des Fachdienstes Sport, sowie Rolf Klinge, Leiter der städtischen Bäder, über das Wochenende gemeinsam mit der Schulsportkoordinatorin Silke Malkus und den einzelnen Schulen Pläne entwickelt und Rahmenbedingungen besprochen. So trainieren immer nur kleine Gruppen einzeln im Georg-Gaßmann-Stadion. Den Auftakt machte dabei Sportlehrer Martin Triebstein von der Elisabethschule mit drei Schüler*innen. Sie trainierten am Morgen gemeinsam für die Leichtathletik-Prüfung – feilten etwa dafür an der Wurftechnik für das Speerwerfen, übten Hochsprung und Weitsprung und den Hindernislauf. Hier gab Triebstein nochmal viele konkrete Tipps. „Es ist ein halbes Jahr her, dass wir den Hindernislauf im Sportunterricht gemacht haben. Jetzt müssen wir alles nochmal auffrischen“, erklärt der Lehrer. Dafür trainiert er jetzt mit seinen drei Schüler*innen zwei Mal in der Woche im Georg-Gaßmann-Stadion. „Einen Trainingsplan haben wir schon vor einem Jahr erstellt. Den konnten sie auch in den vergangenen Wochen alleine weiter verfolgen“, so Triebstein. Aber gerade Hochsprung oder Speerwerfen samt richtiger Technik können die Schüler*innen eben nicht so einfach zuhause üben.
Damit die Gruppe am Dienstagmorgen trainieren konnte, haben die Hausmeister in den vergangenen Tagen einige Arbeiten geleistet, damit sie die Sprunggrube und die Hochsprunganlage ebenso bereitstellen können, wie etwa Speere, Kugeln und Startblöcke. Im Schwimmbad in Wehrda haben die Mitarbeiter*innen alles vorbereitet, damit dort auch trainiert werden kann. Am Dienstag hat eine Schülerin dieses Angebot angenommen und mit ihrer Lehrerin trainiert.
Die Trainingsgruppen können sich jeweils telefonisch vorab anmelden und werden dann in das weiterhin geschlossene Stadion beziehungsweise Schwimmbad eingelassen. „Ein großes Lob an die Mitarbeiter*innen in den städtischen Bädern und die Hausmeister im Georg-Gaßmann-Stadion, die so kurzfristig alle Wünsche erfüllen, um gute Sportbedingungen für die Schüler*innen zu ermöglichen“, so Dinnebier.
Neben den Sportabiturient*innen können nach der grundsätzlichen Freigabe durch das Land Hessen nun auch Leistungssportler*innen aus Bundeskadern sowie Berufssportler*innen wieder auf den Sportanlagen der Stadt Marburg trainieren. Individuelle Genehmigungen für die Nutzung der Sportanlagen erteilt der Fachdienst Sport.
Um den Sport im Georg-Gaßmann-Stadion zu ermöglichen, haben in dieser Woche außerdem kleine Umbauarbeiten stattgefunden: Mit Bauzäunen hat Schausteller Toni Ahlendorf mit seinem Team im Auftrag der Stadt kurzfristig feste Wegebeziehungen hergestellt und das Georg-Gaßmann-Stadion von den Sporthallen abgetrennt. Denn auf dem Gelände befindet sich auch die Corona-Teststation. Ein Zusammentreffen von Patient*innen und Sportler*innen wird so vermieden. Damit die Sportler*innen sich dennoch umziehen können, steht auf dem Stadiongelände nun ein Zelt bereit. Durch diese Vorkehrungen könnte die Stadt zudem schnell reagieren, falls auch wieder Individual- und Freizeitsportler*innen das Stadion nutzen dürfen.