Steht ein Auto auf dem Radweg oder dem Fahrradschutzstreifen, müssen Radfahrer*innen auf die Fahrbahn ausweichen. Das wird schnell gefährlich. In Gefahr kommen wiederum Menschen zu Fuß, wenn ihnen Radler*innen die Gehwege streitig machen. Und auch Fußgänger*innen können anderen Verkehrsarten gefährlich werden: Wenn sie unachtsam –zum Beispiel mit Kopfhörern akustisch abgeschirmt oder den Blick aufs Smartphone geheftet – auf Radwegen und Straßen unterwegs sind und riskante Ausweichmanöver provozieren. Kurzum: Nicht achtsam oder rücksichtslos im Straßenverkehr können alle sein – und sich damit selbst und andere gefährden.
„Der Verkehrsraum ist für alle da“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas zur Vorstellung des neuen Kampagnenbausteins von #fairimverkehr. „Unsere Stadt ist wunderschön, aber der Platz für Straßen und Wege eben auch begrenzt“, so Spies. Deshalb wirbt die Stadt mit ihrer Kampagne seit Jahren dafür, sich diesen Raum zu teilen, damit alle ihn sicher nutzen können. Ein Schlüssel dafür ist mehr gegenseitige Rücksichtnahme. „Wir sind alle sicherer unterwegs, wenn wir alle mehr aufeinander achten“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Dazu gehört es auch, nicht neben der Spur zu sein, wenn man unterwegs ist. Darauf machen wir in den kommenden Monaten verstärkt aufmerksam.“
„Neben der Spur“ ist dabei in doppelter Bedeutung zu verstehen. Ist man nicht aufmerksam und sprichwörtlich neben der Spur, können leicht Fehler im Straßenverkehr passieren – beim Fahren, Parken, Radeln, Gehen. „Wenn anderen Fehler passieren, kann man sich ärgern – und eskalieren. Man kann diejenigen, die neben der Spur sind, aber auch freundlich darauf hinweisen oder selbst die gefährliche Situation durch Rücksicht entschärfen“, sagt Verkehrsdezernent Spies.
Mit der neuen Kampagne, die in pinken Farben derzeit auf Stadtbussen zu sehen ist, wirbt die Stadt aber insbesondere dafür, auf der eigenen (Fahr)Spur unterwegs zu sein – wenn es denn eine gibt. „Die Fahrbahn teilen sich Rad und Auto natürlich in Marburg an vielen Stellen. Aber gerade dort, wo es markierte Fahrradstreifen gibt, sind diese aus einem bestimmten Grund aufgebracht worden – um die Sicherheit deutlich zu erhöhen“, so Harald Schröder vom Fachdienst Straßenverkehr. „Deswegen sollten Autos niemals auf Radwegen parken, sie ohne besondere Umsicht queren oder einfach auf ihnen fahren.“ Und Radler*innen sollten diese Wege auch selbst nutzen. „Dass Autos dann beim Überholen der Radfahrer*innen immer 1,5 Meter Abstand halten müssen – auch wenn ein Radweg markiert ist – darauf werden wir immer wieder und insbesondere an den betreffenden Stellen aufmerksam machen“, so Spies. „Abstand rettet Leben“ war daher schon zwei Mal Baustein der #fairimverkehr-Kampagne – und wird auch in diesem Teil wieder vorkommen.
Der Start der neuen Kampagnenphase zum November verläuft mit Werbung auf den Stadtbussen und im Internet. Ab Dezember wird es zusätzlich Videoclips zum Themenschwerpunkt geben – mit jungen Darsteller*innen. „Denn gerade Kinder sind es, die im Straßenverkehr besonders geschützt werden müssen durch die Rücksicht und Fairness der erwachsenen Verkehrsteilnehmer*innen“, sagt Spies.
Auch in der aktuellen Podcast-Folge von „Hör mal Marburg“ geht es um #fairimverkehr in Marburg. Zu hören ist der Podcast unter www.hoermalmarburg.de.