© Stadt Marburg i. A. Heiko Krause
„Der Stadt Marburg ist die sprachliche Bildung ihrer Kinder in den Bildungseinrichtungen schon lange ein großes Anliegen. Sprache ist das Ausdrucksmittel zur sozialen Verständigung und der Schlüssel zur Welt“, betonte Stein. Die sprachliche Entwicklung der Kinder beeinflusse entscheidend ihren Bildungserfolg und entsprechend ihren schulischen und beruflichen Werdegang.
Da sich der kindliche Spracherwerb hauptsächlich in den ersten fünf Lebensjahren vollzieht und somit in die Krippen- und Kindergarten-Zeit fällt, ist der Stadt Marburg eine sprachförderliche Förderung innerhalb der Einrichtungen wichtig. Denn schließlich hängt es maßgeblich vom sprachlichen Vorbild der Bezugspersonen ab, welche sprachlichen Möglichkeiten Kinder erhalten und entwickeln können. „Sprache ermöglicht das Vertreten eigener Interessen, deshalb müssen wir die Sprache der Kinder auch anerkennen, denn das Zuhören ist die zweite wichtige Seite“, so Stein.
Die hochwertige Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte im Bereich Sprachförderung wird von der Stadt intensiv gefördert, wie Meyer hervorhob. So konnte nun schon zum vierten Mal in Folge die Fortbildungsreihe „Sprachentwicklung und Sprachförderung von Kindern im Alltag der Kindertageseinrichtungen“ stattfinden, die Inge Holler-Zittlau von der Justus-Liebig-Universität Gießen durchführte. Teilgenommen haben Fachkräfte sowohl aus Kitas in städtischer Trägerschaft als auch in kirchlicher oder freier Trägerschaft.
„Ich finde es toll, wenn sich eine Stadt so auf den Weg macht“, lobte Holler-Zittlau, „das macht den Wert und die Nachhaltigkeit aus“. Neben der wichtigen Qualifizierung seien auch der Austausch und das Schaffen von Netzwerken wichtig, sagte Meyer und Stein ergänzte, dass die Kooperation mit den Freien Trägern gegenseitigen Nutzen durch unterschiedliche Erfahrungen bringe.
Schwerpunkte der Fortbildung waren „Kommunikation und Sprache“ allgemein, „Frühkindliche Sprachentwicklung und Spracherwerb“, „Sprachstörungen bei ein- und mehrsprachigen Kindern“ und „Sprachstanderhebung im Kindergartenalter“. Weitere Themen waren die „Förderung der Kommunikation und der sprachlichen Kompetenzen in Kindertageseinrichtungen“, sowie „Kooperation und Beratung“.
Nach erfolgreicher Teilnahme konnten Petra Heck (Eltern-Kind-Verein), Adrine Simonyan (IKJG), Monika Peilstöcker (ev. Kita Julienstift), Annette Henkel (ev. Kinderkrippe Cappeler Straße), Sabine Wolf (ev. Kinderkrippe Cappeler Straße), Wiebke Heinzmann (städt. Kita Friedrich-Fröbel-Straße Michelbach), Esther Berth (städt. Kita Ortenberg), Kerstin Krahn und (städt. Kita Gisselberg) und Sven Beilharz (städt. Kita Am Teich, Cappel) nun ihre Zertifikate entgegennehmen.
Die Universitätsstadt Marburg investiert schon seit vielen Jahren in den Bereich Sprachförderung, darunter auch in besonders innovative Projekte wie das im Juni 2016 gestartete Marburger Sprachförderkonzept. In diesem Rahmen ist je Einrichtung eine Fachkraft für die Weiterentwicklung des Themas im Haus zuständig. Hierfür nimmt sie regelmäßig an kleinen Arbeitsgruppen teil, die eine Sprachheilpädagogin als Fachberatung leitet. Außerdem stehen den Einrichtungen Zeitkontingente der Fachberatung zur individuellen Zusammenarbeit zur Verfügung.