Im Rahmen ihrer Sommertour überreichte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zwei Förderbescheide an die Stadt Marburg im Rahmen der Klimaförderung. „Der Klimawandel und seine Folgen sind bereits sichtbar und spürbar. Neben Klimaschutz müssen wir deshalb bereits in Klimaanpassung investieren. Hierbei unterstützt das Land die Stadt Marburg mit insgesamt 175.000 Euro: Szenarien zur Hitzebelastung und der Gefahrenkarte für Starkregenereignisse werden Marburg dabei helfen ihren „Masterplan Stadtklimawandel“ zu erstellen und kluge Entscheidungen für Klimaanpassungsmaßnahmen zu treffen“, sagte die Staatssekretärin des Hessischen Umweltministeriums.
Die Stadt Marburg möchte zum einen eine Stadtklimaanalyse zur Modellierung der aktuellen klimatischen Bedingungen erstellen. So sollen zukünftige Szenarien zur Hitzebelastung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen erarbeitet werden. Die Klimaanalyse wird vom Land mit 100.000 Euro unterstützt. Außerdem soll anhand einer Simulation eine Gefahrenkarte für Starkregenereignisse erarbeitet werden, die als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage zur Bewertung von Überflutungsgefahren dienen und somit das Fundament für eine kommunale Handlungsstrategie bilden wird. Dieses Vorhaben wird mit 75.000 Euro gefördert.
Das Land fördert Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in Städten und Gemeinden seit 2016 mit einer eigenen Förderrichtlinie. „Wir wollen bis 2050 in Hessen klimaneutral werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir auf allen Ebenen aktiv werden. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Kommunen ihren Beitrag leisten. Das Land unterstützt sie dabei mit dem Klimaschutzplan“, erklärte Dr. Beatrix Tappeser.
„Die Universitätsstadt Marburg stellt sich ihrer Verantwortung im Klimaschutz und hat am 28. Juni den Klimanotstand ausgerufen“, berichtet Marburgs Bürgermeister und Klimaschutzdezernent Wieland Stötzel bei der Bescheidübergabe im Rathaus der Stadt. „Wir wollen das in unserer Macht Stehende tun, den Klimawandel zu vermindern und die Erderwärmung zu begrenzen. Doch auch mit ehrgeizigem Klimaschutz findet der Klimawandel bereits statt und zeigt seine Auswirkungen auch hier in der Universitätsstadt Marburg. Angesichts dessen gewinnt die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund entwickeln wir ein Anpassungskonzept an die gravierendsten Folgen des Klimawandels: Hitzebelastung und Extremwetterereignisse. Im Rahmen dieses Konzeptes wollen wir sowohl die Hitzebelastung als auch die Frischluftgenerierung und -zufuhr sowie die Niederschlags-Abflüsse modellieren und entsprechende Maßnahmen entwickeln.“