© Patricia Grähling, Stadt Marburg
„Als Stadtverwaltung stellen wir uns täglich unserer Verantwortung, unsere Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. So wurde bereits 2009 der Prozess zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit innerhalb der Marburger Stadtverwaltung angestoßen und neben vielen kleineren und größeren Maßnahmen beispielsweise Arbeitszeiten flexibilisiert, ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt und das Job-Ticket erweitert“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
„Als kommunaler Arbeitgeber wollen wir attraktive Arbeitsbedingungen bieten und Lösungen für eine familienfreundliche Personalpolitik entwickeln. Unser Ziel ist es, wertschätzend miteinander umzugehen, die Belange unserer Beschäftigten zu berücksichtigen und sie langfristig an uns zu binden“, so Spies. Er freut sich über das Gütesiegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber Land Hessen“, das der Hessische Innenminister Peter Beuth der Stadt Marburg für den Zeitraum vom 1. April 2020 bis 31. März 2022 verliehen hat.
Mit der Bewerbung um das Gütesiegel hat sich die Stadt Marburg vorgenommen, die Familienfreundlichkeit weiter zu verbessern. In diesem Zusammenhang haben 18 Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung im Februar an einem Workshop gemeinsam mit dem Projektteam des Hessischen Innenministeriums teilgenommen. Dabei erarbeiteten sie die Themenbereiche und Aktivitäten, die für die Dienststelle zukünftig relevant sind. In den nächsten beiden Jahren sollen die 14 Ziele und 34 Aktivitäten umgesetzt und die Zielvereinbarung mit Leben gefüllt werden.
Im Themenfeld „Kultur und Führung“ bedeutet das beispielsweise konkret, dass Maßnahmen entwickelt werden, um im Team das Verständnis zu stärken, wenn etwa ein*e Kolleg*in kurzzeitig und vorübergehend Arbeitszeiten verändern muss, um familiären Verpflichtungen gerecht werden zu können. Im Themenbereich „Arbeitszeit und Arbeitsort“ geht es zum Beispiel darum, dass das Angebot von Telearbeit bedarfsgerecht ausgebaut wird und flexiblere Arbeitsplatzmöglichkeiten geprüft werden.
Die Bereitstellung der entsprechenden Informationen, welche Möglichkeiten es für die Arbeitnehmer*innen der Stadtverwaltung gibt, umfasst der Themenbereich „Information“. Im vierten Themenbereich „Angebot für Beschäftigte“ geht es unter anderem darum, erweiterte Angebote zur Kinderbetreuung sowie zur Notfallbetreuung für zu pflegende Angehörige zu überprüfen.
„Nicht nur in Zeiten von Corona zeigt sich, wie Arbeitgeber mit Rücksicht und Verständnis flexibel auf die persönlichen Umstände ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingehen können“, sagte Innenminister Peter Beuth. So wird das Gütesiegel bereits seit 2014 an Dienststellen und Hochschulen vergeben, die sich strukturell für eine ausgewogene Balance zwischen Familie und Beruf ihrer Mitarbeiter*innen engagieren. Dass sich erstmals auch fünf hessische Kommunen auf den Weg gemacht haben, diesen Anspruch konsequent umzusetzen, sei ein Zeichen für die zunehmende Bedeutung des Themas, so der Minister.