© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Öffentliche Ladesäulen für E-Autos, ein Ladeplatz für ein Carsharing-Fahrzeug und eine Nextbike-Station zum Ausleihen von Fahrrädern bilden zusammen Marburgs erste Mobilitätsstation. Im Südviertel können Menschen sich damit ab sofort flexibel Fahrräder und ein E-Auto ausleihen – oder die eigenen E-Autos laden. „Wir verknüpfen zwei verschiedene, umweltfreundliche Mobilitätsformen klug miteinander. So können sich alle vor Ort flexibel aussuchen, wie sie sich fortbewegen möchten – und leisten damit zugleich einen Beitrag für Nachhaltigkeit und den Klimaschutz“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Die erste Mobilitätsstation Marburgs sei ein weiterer großer Schritt in der Umsetzung des „Green City Plan“, mit dem die Luftqualität in Marburg nachhaltig verbessert werden soll, führt der Verkehrsdezernent aus.
„Insgesamt haben wir gemeinsam mit den Stadtwerken in Marburg vier neue Elektroladesäulen installiert“, erklärt Bürgermeister und Umweltdezernent Wieland Stötzel. Die weiteren Elektrotankstellen sind am Hauptbahnhof, beim AquaMar in der Sommerbadstraße sowie in der Savignystraße am Erwin-Piscator-Haus. Letztere wird noch in den Sommerferien errichtet und in Betrieb genommen. „Wir wollen möglichst viele Ladepunkte im Stadtgebiet als Mobilitätsstation gestalten und mit Nextbike und elektrisch betriebenen Carsharing-Fahrzeugen ausstatten.“ Partner der Stadt sind dabei die Stadtwerke Marburg, der Fahrradverleih Nextbike sowie der Carsharing-Anbieter scouter.
Die Stadtwerke Marburg betreiben die Ladesäulen im Auftrag der Stadt Marburg. Seit 2012 baut und betreibt das kommunale Unternehmen Stromtankstellen im Landkreis Marburg-Biedenkopf, an denen E-Autos mit Ökostrom aufgeladen werden können. Im Stadtgebiet Marburg gibt es insgesamt 22 Ladepunkte, 22 weitere im Landkreis. Die vier neuen Elektroladesäulen im Stadtgebiet Marburg werden vom Bundesverkehrsministerium gefördert, die darüber hinaus gehenden Kosten für die Errichtung und den Betrieb dieser Ladesäulen übernimmt für die Dauer von vier Jahren die Stadt Marburg. Mit den neuen Ladesäulen soll klimafreundliches Fahren und Tanken in Marburg unterstützt werden und der Ausbau der Elektromobilität einen ganzen Schritt weiterkommen.
„Elektromobilität wird im Verkehrssektor immer wichtiger“, sagt Holger Armbrüster, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg. Diesen Trend wolle das Unternehmen mit seiner Investition unterstützen. „Wir hoffen, dass unser Engagement die Elektromobilität in unserer Region voranbringt. In Bezug auf den Klimaschutz ist das ein wichtiger Schritt – vor allem, weil man an unseren Ladesäulen zu 100 Prozent Ökostrom tankt.“ Darüber hinaus bieten die Stadtwerke Marburg ihren Kund*innen Wandladeboxen zum Laden eines E-Autos zu Hause an und fördern den privaten Kauf von gas- oder elektrobetriebenen Fahrzeugen, um so „mit den Kundinnen und Kunden gemeinsam zum Klimaschutz in Marburg und der Region beizutragen“, so Armbrüster.
Marburger Carsharer können schon seit 2015 elektrisch unterwegs sein, führt Tim Pfleiderer, Geschäftsführer von scouter Marburg, aus. „Mit dem Start dreier weiterer E-Autos verbessern wir die Erreichbarkeit von Elektroautos signifikant. So können wir die Hauptwirkung des Carsharing – die Entlastung der Stadt von Autos – um den zusätzlichen Nutzen der lokal emissionsfreien Fortbewegung verstärken. Schon bisher hat scouter die Möglichkeit gegeben, sich das eigene Auto zu sparen und doch Zugriff auf ein Auto zu haben, wenn man eins braucht. Nun können wir mit den E-Autos verstärkt eine Zukunftstechnologie anbieten, die im privaten Bereich noch so kaum verfügbar ist. Das trägt dazu bei, dass die Vorteile der Elektromobilität schneller für Viele erlebbar werden“, ist sich Pfleiderer sicher.
Und so funktioniert das Laden an den Elektrotankstellen der Stadtwerke Marburg: Die neuen Stromtankstellen für Elektroautos befinden sich im öffentlich Bereich und können rund um die Uhr genutzt werden. An den Stadtwerke-Tankstellen können zwei Fahrzeuge gleichzeitig ihre Akkus laden. Für den Zugang zu den Tanksäulen benötigt man entweder einen Ladeschlüssel in Form eines Chips vom Partner PlugSurfing (erhältlich während der Öffnungszeiten im Stadtwerke-Kundenzentrum Am Krekel 55) oder wählt den Weg über die kostenlose Handy App „PlugSurfing-Ladestationen“. Die Ladesäulen haben jeweils eine Kapazität von zwei Mal 22 Kilowatt, somit können die E-Autos schnell geladen werden. Das Parken an der Säule während des Ladevorgangs ist kostenfrei.