© Stefanie Profus, i.A.d. Stadt Marburg
Abstand halten für den Infektionsschutz lautet das Gebot der Stunde. Im Vorteil sind jene Städte und Gemeinden, die bei Ausbruch der Corona-Pandemie digital schon soweit vorbereitet waren, dass sie weiter arbeiten, ihre Leistungen weiter anbieten und ihren Service auch unter den verschärften Bedingungen weiter aufrechterhalten konnten. „Wir als Stadt Marburg gehören dazu“, berichtet Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Unsere Verwaltung war schon vor Corona soweit digitalisiert, dass wir trotz Lockdown sowohl bei den internen Abläufen als auch bei den Onlinediensten für Bürger*innen und Gewerbe zu jeder Zeit voll arbeitsfähig und präsent waren.“ Die Stadt konnte alle Dienstleistungen – soweit nicht per Verordnung verboten – durchgängig weiter anbieten und gewährleisten. Das hat sich in der Krise für die Bürger*innen bezahlt gemacht – im wahrsten Sinne des Wortes.
Meldebescheinigung seit 1. Februar online
Gerade die neue Bezahlfunktion für Onlinedienste spart den Bürger*innen den Gang zum Standesamt oder zum Stadtbüro: Anträge können online gestellt, die fällige Gebühr online bezahlt und die jeweilige Urkunde oder Bescheinigung von der Post oder dem neuen städtischen Kurierdienst zu Hause empfangen werden.
Jüngster Spross der städtischen Onlineservice-Familie ist die Meldebescheinigung. Seit 1. Februar gibt es sie für alle in Marburg, die die Bescheinigung auf digitalem Wege beantragen und bezahlen möchten. Das erspart den Bürger*innen den Weg ins Stadtbüro samt Aufenthalt im Gebäude mit Maske, Abstands- und Hygieneregeln.
2250 Marburger*innen mit Bewohnerparkausweis
Oder das Bewohnerparken. Es erlaubt die bevorzugte Nutzung des öffentlichen Parkraums in insgesamt neun Bezirken, verteilt auf Südviertel und Nordstadt, Weidenhausen und St. Jost, Campusviertel oder Oberstadt. Derzeit haben 2250 Marburger*innen einen Bewohnerparkausweis. Online beantragt und bezahlt wurden davon bislang knapp 200 Ausweise. Online in die Verlängerung gingen schon gut 230 Inhaber*innen von Bewohnerparkausweisen (inklusive Oberstadtplaketten, Stand: Juni 2020).
Ob Aufenthaltserlaubnis oder Gewerbeanmeldung, Barrieremelder oder Bewerbung, ob Bußgeldanhörung, Ferienpass, Führungszeugnis, Fundsachen oder Mahnung, ob die Bestellung von Stadtschriften oder der Antrag auf Zahlungserleichterungen für Gewerbetreibende, die durch Corona in die Krise geraten sind – diese und andere Onlineservices und -verfahren mehr gibt es bei der Marburger Stadtverwaltung. Bequem zusammengefasst sind sie im neuen Portal digital.marburg.de, auf das die Bürger*innen unter dieser Adresse oder über den „Marburg digital“-Button auf der Startseite der städtischen Homepage gelangen.
Online zur Stadt: Jede*r kann, keine*r muss
Weitere Onlinedienste auf dem neuen Portal werden folgen, das muss so sein. Denn: Das Onlinezugangsgesetz von 2017 legt fest, dass die Öffentliche Hand binnen fünf Jahren Verwaltungsleistungen auch online anbieten muss. Stichtag ist der 31. Dezember 2022 – für Marburg ebenso wie für alle anderen Städte, Gemeinden, den Bund und die Länder in Deutschland. „Wir sind schon weit vorangekommen auf dem Weg dahin“, sagt OB Spies, „die Corona-Krise hat der Digitalisierung nach innen und nach außen einen weiteren Schub gegeben. Daraus werden wir viel Schwung und Kreativität für die Zukunft mitnehmen können“, ist sich der OB sicher. Das sei gut so, denn auch die Ansprüche und Wünsche der Bürger*innen an die Verwaltung in Sachen Online-Service hätten sich durch die Krise verstärkt.
Trotzdem: Die Bürger*innen „können“ den Online-Service der Stadt Marburg nutzen, sie „müssen“ es aber nicht. Nur die Stadt „muss“ – und zwar, die Leistungen bis Ende 2022 auch online anbieten. Wer dagegen als Bürger*in nicht online sein kann oder will, darf natürlich weiterhin persönlich vorbeikommen und seine Angelegenheiten direkt und/oder auf dem Post- und Papierweg regeln.
Digital in der Stadt, digital von der Stadt: Das gibt es in Marburg – eine Auswahl in Stichpunkten
- Parkleitsystem: Online-Anzeige freier Plätze in Marburgs Parkhäusern – alle fünf Minuten aktualisiert
- Parkticket per App: Smartparking – einfach und bargeldlos Gebühr an der Parkuhr mit dem Mobiltelefon zahlen
- Fahrplan-Infos in Echtzeit: Sehen, wann der Bus kommt – in der App oder an einer der 55 Anzeigen an den Bushaltestellen im Stadtgebiet
- Freies Wifi in der Innenstadt: Freies Netz mit City-Wifi – für Marburger*innen und Gäste an zentralen Orten in der Kernstadt
- Stadt fördert Freifunk: Das eigene Internet auch anderen zur Verfügung stellen – und dafür beim Kauf des Routers eine Prämie bekommen
- Bürger*innenbeteiligung digital: Das Marburger Stadtgeschehen mitgestalten – durch neue digitale Formate, einfach und barrierefrei
- Engagementkarte: Auf der interaktiven Karte das passende Ehrenamt in der Nähe finden – auf der Beteiligungsplattform marburgmachtmit.de
- Information der Bürger*innen durch die Stadt: Website, Facebook, Instagram, Twitter, Youtube, Podcast „Hör mal Marburg“ – auf dem Laufenden bleiben mit der Online-Öffentlichkeitsarbeit und mitdiskutieren auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Marburg
- Elektronischer Abfallkalender mit „Denk-dran“-E-Mail: Immer wissen, wann Rest- und Biomüll, Altpapier und Gelbe Säcke abgeholt werden – auch wenn sich ein Abfuhrtermin mal verschiebt
- Sperrmüll-Abholung unkompliziert online anfordern
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Teil 4: Vom Sofa bequem ins Stadtbüro