© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Stadträtin und vhs-Dezernentin Kirsten Dinnebier nahm bei der Eröffnung der 6. Marburger Fototage Bezug auf den Kunstbegriff der Deutschen UNESCO-Kommission. „Kunstformen wie beispielsweise Fotografie ermöglichen eine lebenslange Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und persönlichen Fragestellungen“, zitierte die Stadträtin. Somit ermögliche sie jedem Menschen eine aktive und kreative Mitgestaltung der Zukunft. „Bei den Fototagen können Sie nicht nur die Fotografien der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler betrachten, sondern auch eigene Bilder mitbringen und diese bei einer persönlichen Mappenschau von den Fachleuten der vhs begutachten lassen“, betonte Dinnebier noch einmal den Aspekt der eigenen Kreativität.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Danach begrüßte vhs-Leiterin Cordula Schlichte die etwa 80 Besucher*innen. Im Anschluss stellten die Fotograf*innen einander gegenseitig vor. Rolf Wegst, der den diesjährigen Gastfotografen Reimund Schmidt-De Caluwe präsentierte, hob hervor, dass dieser in seiner Street-Fotografie den Zufall sehr gut nutze. Er sehe das künstlerische Potential von Situationen und Motiven, an denen andere einfach vorbeigingen.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
Auf den fünf Etagen des vhs-Gebäudes stellten die Fotokünstler*innen rund 200 Werke aus: Im Erdgeschoss gab es die Street-Fotografien von Gastfotograf Reimund Schmidt-De Caluwe unter dem Motto „Das Leben ist bunt“ zu sehen. Ebenfalls im Parterre, farblich im Kontrast stehend, zeigte die Schwarz/Weiß-Ausstellung „Mensch + Architektur – analog“ von Rolf Wegst unter anderem Straßenszenen von Dresden nach der Wende. Das erste Obergeschoss schmückten Werke mit dem Titel „Dreiklang“ der FotoCommnityMarburg.
Im zweiten Stockwerk präsentierte Andreas Maria Schäfer seine Impressionen der „Rencontres d’Arles“, einer französischen Fotoausstellung. Perspektivisch gehen hierbei eigene Street-Fotografie und Dokumentation ineinander über. In der dritten Etage gab es „Kontraste“ von Sylvia und Jochen Heinis zu sehen und Portraitaufnahmen aus Indien von Jan Bosch. Das vierte Obergeschoss stand ganz im Zeichen der Marburger Kirchen – Aufnahmen, die während eines von Jan Bosch geleiteten vhs-Bildungsurlaubs entstanden sind. Als zusätzliches Schmankerl hingen auch im Treppenhaus unterhaltsame Bilder des Organisationsteams der Fototage unter dem Titel „Unbemerkt“.
© Thomas Steinforth, Stadt Marburg
An den drei Fototagen gab es überdies kostenfreie Workshops und Vorträge zum Thema Fotografie. Das breit gefächerte Angebot bot Interessierten und Neugierigen einen Einblick in die lebendige Fotoszene von Marburg sowie Gelegenheit zum Kennenlernen und kreativen Austausch.
Die Fotografien hängen größtenteils noch bis zur „Nacht der Kunst“ am Freitag, 14. Juni, in der vhs aus und können, sofern in den Räumen keine Kurse stattfinden, zu den regulären Öffnungszeiten besichtigt werden. In der „Nacht der Kunst“ werden sie dann noch einmal von 19 bis 23 Uhr öffentlich ausgestellt und der diesjährige Publikumspreis vergeben. Die Fototage wurden in diesem Jahr erstmals vom Fotofestival „Photo.Spectrum.Marburg“ gerahmt, das noch bis Ende März andauert. Infos zu weiteren Veranstaltungen unter www.photo-spectrum-marburg.de.