„Dank des großartigen Engagements aller Beteiligten haben wir in den vergangenen Tagen schon sehr viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufnehmen, gut unterbringen und versorgen können“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Wie andernorts kommen auch in Marburg hauptsächlich Frauen mit Kindern an. „Von den gut 300 Personen, die sich bislang bei uns angemeldet haben, waren mehr als 40 Prozent Kinder und Jugendliche, und zwar von Neugeborenen bis zu 17-jährigen Mädchen und Jungs“, berichtet Regina Lang, Leiterin des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Brandschutz der Stadt. Etwas zehn Prozent der Menschen sind über 60 Jahre, gut 70 Prozent sind Frauen und Mädchen.
Mittlerweile sind die kurzfristig bereitgestellten Unterkünfte der Stadt im ehemaligen Altenheim am Richtsberg, im Freizeitgelände im Stadtwald sowie private Wohnungen und angemietete Hostelzimmer fast voll. Die freien Kapazitäten der Stadt sind im Moment nahezu erschöpft. Wegen des anhaltenden Flüchtlingsstroms von Menschen, die aus der Ukraine kommen, richtet nun das Land in ganz Hessen kurzfristig Notunterkünfte für viele tausende Menschen ein.
Auch der Katastrophenschutz des Landkreises schafft im Auftrag des Landes Notunterkünfte mit 1000 Plätzen in Marburg-Biedenkopf – auch in Marburg im Georg-Gaßmann-Stadion und in der Sporthalle der Kaufmännischen Schulen. Die städtische Ukrainehilfe mit ihrer Anlaufstelle macht Platz und zieht kurzfristig aus dem Stadion aus. Sie wird sie an einem neuen Ort wiedereröffnen – „sobald wir wieder mehr freie Kapazitäten haben und Unterkünfte in Marburg bereitstellen können“, erklärt OB Spies.
Es sind zwar schon rund 70 Angebote bei der städtischen Ukrainehilfe-Börse eingegangen – telefonisch, per Mail oder direkt über die Online-Plattform. „Wir werden uns nun so schnell wie möglich mit allen in Verbindung setzen und die angebotenen Wohnungen anschauen, bei Bedarf zusätzlich ausstatten und dann belegen. Aber es dauert ein paar Tage, bis wir wieder Menschen in Not unterbringen können“, sagt Regina Lang.
Die Stadt Marburg bittet deshalb dringend um weitere Wohnungsangebote unter
Ukrainehilfe-Börse:
- Hotline: (06421) 201-4000, Mo und Do 10-13 Uhr und Mi 10-16 Uhr (Update 18.05.22)
- Email: ukrainehilfe@marburg-stadt.de
- Online: Formular für Angebote (Wohnungen, Engagement etc.)
Dort können auch alle Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Gruppen und Initiativen Hilfsangebote melden – egal, ob Sprachkenntnisse, Umzugshilfe, Sachspenden – „wir tragen alle Hilfen zusammen und vermitteln sie bedarfsgerecht weiter“, erklärt OB Spies.
Anlaufstelle bleibt per Hotline und Mail erreichbar
Bis zur Eröffnung einer neuen Anlaufstelle können sich Geflüchtete, die auf den unterschiedlichen Wegen aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine in Marburg ankommen, weiter bei der Ukrainehilfe Marburg telefonisch und per Mail melden und beraten lassen. Gleiches gilt für alle Helfenden, Verwandte, Freund*innen oder Bekannte, die Menschen aus der Ukraine unterstützen und/oder sie bei sich untergebracht haben:
- Hotline: (06421) 201-4000, Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr
- Email: ukrainehilfe@marburg-stadt.de
+++Update vom 23.03.22+++ Ob Unterkünfte in Marburg verfügbar sind, ändert sich jeden Tag. Je nach Verfügbarkeit kann nach erfolgter Registrierung eine Unterkunft beantragt werden.
Wer als Geflüchteter aus der Ukraine auf der Straße steht und kurzfristig dringend eine Unterkunft braucht, wendet sich aktuell an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Gießen, (Rödgenerstraße/Ecke Lufthansastraße in 35394 Gießen, Hotline: 0641 303-0).