Die Marburger Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 15. September 2018 auch selbst die Gelegenheit, Vorschläge einzureichen.
Als Preisträger kommen Persönlichkeiten in Frage, die bereit waren oder sind, „für unerschrockenes Auftreten Unbill in Kauf zu nehmen“, so wie seinerzeit Luther, der sich 1521 während des Reichstags zu Worms vor Kaiser Karl V. verantworten musste. Ausgezeichnet werden können nach den Richtlinien des „Unerschrockenen Wortes“ der Lutherstädte Frauen und Männer, die „in einer besonderen Situation oder bei einem konkreten Anlass, aber auch beispielhaft über einen größeren Zeitraum hinweg, in Wort und Tat für die Gesellschaft, die Gemeinde, den Staat bedeutsame Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben“.
Der Preis wurde 1996 ins Leben gerufen. 2017 ging die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an Horst und Birgit Lohmeyer sowie an Markus und Susanna Nierth, die trotz Anfeindungen und Bedrohungen standhaft für den Kampf gegen Rechtsextremisten in Deutschland stehen. Die Vorschläge für das „Unerschrockene Wort“ müssen mit schriftlicher Begründung eingereicht werden. Jurysitzung und Preisverleihung finden dieses Mal in Marburg statt. Vorschläge mit Begründung und Absender richten Sie an: unerschrocken@marburg-stadt.de.
Dem Bund der Lutherstädte gehören Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz an.
Die elf bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger des „Unerschrockenen Wortes“ waren 2017 Horst und Birgit Lohmeyer aus Damel (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Markus und Susanna Nierth aus Tröglitz (Sachsen-Anhalt); 2015 Mazen Darwish, syrischer Journalist und Menschenrechtsaktivist, und das Syrische Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit; 2013 Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ um den Barkeeper Michael Sauerer (Regensburg), 2011 Dmitrij Muratow und das Redaktionsteam der russischen Tageszeitung „Nowaja Gaseta“, 2009 Andrea Röpke, Journalistin und Politologin; 2007 Emely Abidin-Algan, kritische Muslimin; 2005 Schriftsteller und Sänger Stefan Krawczyk; 2003 Gertraut Knoll, Superintendantin des Burgenlands, Österreich; 2001 Uta Leichsenring, Polizeipräsidentin von Eberswalde; 1999 Hans Küng, Theologe, sowie 1996 Richard Schröder, Philosoph und Theologe.